„Sprüche über Druck“, sagt Peter Pacult, „die brauchen wir nicht.“ Denn die Mannschaft würde gar nicht auf die Situation oder den Tabellenplatz schauen - höchstens schielen. Was in den Köpfen der Spieler also verankert ist? „Dass wir das Spiel am Sonntag gewinnen wollen!“ Mehr braucht es schließlich auch nicht. Wenn es nach dem Trainer des SK Rapid geht.Der erste Auftritt in Linz, in der Frühjahrssaison, ging mit 0:2 verloren. „So hätte es nicht enden müssen. Das waren individuelle Fehler von uns, die zu dieser Niederlage geführt haben“, so unser Trainer, der nochmal die gute Heimbilanz der Linzer anspricht: „Sie sind zwar sehr heimstark. Aber auch den LASK kann man auf der Gugl schlagen, keine Frage.“ Vor allem, wenn man von einem unglaublichen Fankonvoi nach Oberösterreich begleitet wird. Tausende Rapid-Fans werden sich am Sonntag auf die Linzer Gugl aufmachen. „Danke hier auch an die Verantwortlichen des LASK“, so der Leiter des Klubservice des SK Rapid, Andy Marek: „Uns wurden immerhin mehr Karten zur Verfügung gestellt, als es üblich ist.“ Die Zuschauerzahlen, sie gehen nach oben, und nicht nur in Hütteldorf herrscht dieser Tage eine sehr positive Grundstimmung. Die auch Pacult erkennt: „Vor rund einem Jahr war’s eine eher schwierige Zeit. Jetzt strömen die Fans wieder in die Stadien, wenn Rapid spielt. Die Mannschaft, der Verein und seine Fans – wir sind eine Einheit geworden.“ Ein Zusammenhalt, bei dem auch die jungen Spieler ihren Teil dazu breitragen, von denen der Trainer immer wieder Disziplin fordert.  Einer davon ist Stefan Kulovits, dessen Vertrag vorgestern um ein weiteres Jahr verlängert wurde. „Der Trainer hat mir ein klares Zeichen gegeben, dass er weiter auf mich baut und ich ein wichtiger Spieler bin“, so Kulovits, „für mich gibt es nichts Schöneres, als für Rapid spielen zu dürfen.“ Seit 12 Jahren ist der seinerzeit von Andi Herzog zur „Kampfgelse“ ernannte Mittelfeldspieler mit Hütteldorf verbunden, und „es ist nicht so wichtig, ob ich immer spiele“, wie Kulovits selbst betont: „Der Erfolg der Mannschaft steht immer im Vordergrund.“ Auch der (noch) 24-Jährige, der in zwei Wochen Geburtstag feiert, ist von den grün-weißen Fanmassen begeistert: „6000 Rapid-Fans in Linz, das ist sensationell. Wir haben auswärts mehr Fans mit, als andere Vereine zuhause“. Spätestens, wenn am Sonntag die Hälfte des Publikums in Rapid-Gesänge einstimmt, sollte eines also schnell verschwunden sein: Der Druck bei den Spielern. Und dafür eines vorhanden: Der absolute Siegeswille. (gub)
28.07.2015