Das Abenteuer Europacup ist für Rapid heuer leider endgültig abgehakt das Ausscheiden gegen die Zyprioten schmerzte zwar, lieferte aber auch die Erkenntnis, dass mit Rapid-Geist und den damit verbundenen Tugenden scheinbar schon verloren geglaubte Spiele manchmal noch (fast) zu drehen sind. Gegen Anorthosis hätte es ja beinahe geklappt. Kleines Detail am Rande: Das 3:1 von Stefan Maierhofer markierte das insgesamt 300. Europacup-Tor Rapids (ohne UI-Cup).Unsere Aufgaben der nächsten ZeitNun aber gilt die Konzentration wieder den nächsten Spielen, die da schon in der Warteschleife stehen. Bereits heute reist unsere Mannschaft in am Nachmittag nach Vorarlberg, wo es morgen in Altach zum nächsten Bundesliga-Spiel kommt. Zeit zum Ausruhen gibt es aber nicht viel, denn schon am kommenden Freitag muss man nach Klagenfurt, wo es Rapid in der ersten Hauptrunde des ÖFB-Cup mit Regionalligist FC Kärnten zu tun bekommt. Und wieder eine Woche darauf steht unser nächstes Heimspiel in St. Hanappi an, und was für eins: Erstmals findet in dieser Saison das Derby  gegen den Kontrahenten aus Favoriten statt. Hierfür startet bereits morgen der Vorverkauf. Davor werden etliche Spieler zu ihren Nationalteams abgezogen wohl auch bei Rapid, wo mit Branko Boskovic und Markus Heikkinen bereits zwei Spieler ihre Nominierung in der Tasche haben.Im medialen ScheinwerferZurück zu Vorarlberg: In Altach mit dabei sein wird auch wohl wieder Christopher Drazan – zumindest im Kader. Trainer Peter Pacult will den 17-Jährigen auch weiter behutsam in die Mannschaft einbauen, mit kurzen Einsätzen sukzessive seine Leistung steigern. „Ob Korkmaz, Kavlak, Palla oder Prokopic – das war oder ist bei den anderen jungen Spielern von uns nicht anders, sondern die ganz normale Entwicklung“, erklärt unser Trainer, der damit Bezug auf die Begeisterung von Fans und Medien nimmt: „Für 90 Minuten reicht es beim ‚Fritz‘ noch nicht.“ Dass Drazan aber die Offensive beim Meister bereichert, begrüßt er in der letzten Zeit hatte es schließlich diverse Ausfälle vorne gegeben (Boskovic, Gartler). Auch den zweiten Spieler unseres Kaders, der derzeit unter besonderer Beobachtung steht, spricht Pacult an: „Es kann nicht sein, dass Georg Koch jetzt der Buhmann ist. Wir können uns nicht nach jedem Spiel immer einen suchen, der für alles verantwortlich sein soll.“ Und: In der letzten Zeit hätte es eine rundum positive Stimmung gegeben, die durch das Ausscheiden auf europäischer Ebene nicht plötzlich ganz weg sein kann. „Natürlich – das Gegentor war unglücklich und es trifft Koch auch selbst, er ist ein Erfolgsbesessener“, so Pacult, der gleich hinzufügt: „Aber auch hier wäre es der größte Fehler, wenn ich jetzt das mache, was viele in der Öffentlichkeit und in manchen Medien fordern.“ Ob Drazan, ob Koch, oder sonst ein Spieler – Peter Pacult weiß ganz genau, warum er welche Entscheidung trifft. Egal, ob jemand eine gute oder schwache Phase hat, wichtig ist schließlich vor allem eins: Dass der Trainer dahinter steht, egal, wie’s kommt und seinen Weg für Rapid konsequent weitergeht. Doch trotz des schmerzhaften Ausscheidens gegen die Zyprioten: Peter Pacult führte uns zum 32. Meistertitel.(gub)
28.07.2015