Die Verantwortlichen von Anorthosis Famagusta staunten nicht schlecht: Da präsentierte sich Rapid noch letzte Woche auf Zypern nicht gerade in Bestform und verlor mit 0:3. Und trotzdem strömten gegen Kapfenberg die Zuschauer ins Stadion, fast ausverkauft und ein teilweise enormer Lautstärkepegel. „So eine Stimmung wie beim Sieg gegen Kapfenberg haben die zypriotischen Beobachter noch nicht erlebt gehabt“, betont unser Trainer Peter Pacult und schlägt gleich die Brücke zum heutigen Spiel, zu dem bisher rund 14.000 Karten abgesetzt wurden. Tendenz steigend. „Es ist nicht selbstverständlich, dass nach einem Spiel wie auf Zypern nur drei Tage später das Stadion wieder voll ist“, sagt Pacult und er weiß: Nicht nur die Mannschaft und das Trainerteam, sondern auch die Fans tragen mit ihrer Stimmung einen gehörigen Teil zu den Siegen bei. Auch die bisher angeschlagenen „Jimmy“ Hoffer und Branko Boskovic trainieren wieder mit, ob es für einen Einsatz gegen Famagusta reicht, wird man erst bis kurz vor Spielbeginn wissen.Bereit, alles zu geben„Grundsätzlich herrscht eine super Stimmung in der Mannschaft“, erzählt Abwehrspieler Jürgen Patocka: „Wir glauben alle daran, den Aufstieg noch zu schaffen.“ Eine Leistung, ähnlich der aus dem Hinspiel schließt er sofort aus, man will den Zyprioten das Rapid-Spiel aufzwingen, Druck machen, „und mit Leidenschaft am Platz und im Rücken mit den Fans sollte uns ein gutes Spiel gelingen“, so Patocka mit ruhiger Stimme. Von Nervosität keine Spur. „Aber auch vor dem Rückspiel damals gegen Dresden war die Stimmung sehr, sehr ruhig“, ruft Trainer Pacult noch einmal die heute legendäre Aufholjagd Rapids 1985 im Europacup in Erinnerung. Unsere Mannschaft hatte damals nach einer 0:3-Niederlage im Hinspiel dann noch zuhause 5:0 gesiegt, Pacult war zweifacher Torschütze: „Wenn man das erlebt hat wie ich, dann kann man schon mit dem ein- oder anderen Motivationstipp helfen. Ob’s wirklich aufgeht, wird man sehen.“ Eines aber versichert unsere Trainer: Die Spieler werden mit vollem Einsatz bei der Sache sein, sowohl körperlich, wie auch mental. „Einer wird für den anderen 100%ig da sein, bis zum Schluss. Die Burschen müssen sich schließlich für das Hinspiel rehabilitieren.“ (gub)
28.07.2015