Schön war sie natürlich keineswegs, die Niederlage in Ried. Aber möglicherweise wichtig. Denn nach der Herrlichkeit der letzten Wochen kam der kleine Dämpfer vielleicht genau zur richtigen Zeit. „Die Spiele gegen Ried waren für uns ein wichtiger Fingerzeig, dass es nicht immer so einfach ist“, erklärt Rapid-Trainer Peter Pacult, „die Gründe dafür haben wir analysiert. Die Pause (Anmerkung: Länderspiele, Cup) hat uns nicht gut getan, die Unbekümmertheit ist verloren gegangen. Wir haben einfach nicht abrufen können, was wir uns vorgenommen haben“, so unser Trainer selbstkritisch.Auch der Kapitän unserer Mannschaft weist in eine ähnliche Richtung: „Wir werden jetzt hart weiter an uns arbeiten“, sagt Steffen Hofmann und das verspricht eine sehr konzentrierte Vorbereitung auf das kommende Spiel am Sonntag. Die braucht es auch, denn mit Sturm Graz kommt keineswegs ein angenehmer Gegner nach Hütteldorf. „Das wird kein Selbstläufer“, warnt Pacult, „man sieht wieder, dass die Liga sehr interessant, sehr ausgeglichen geworden ist.“ Nur zu gut erinnert man sich noch an die beiden Gastspiele der Grazer in der letzten Saison: Zuerst wurde unsere Mannschaft vor fast genau einem Jahr, in der 10. Runde, durch ein 1:5 eiskalt erwischt.Und auch beim letzten Aufeinandertreffen in St. Hanappi tat sich Rapid gegen die im Konter immer wieder gefährlichen Grazer schwer: Denn Sturm ging, wie schon in den vorangegangenen Spielen, erneut in Führung, die aber postwendend ausgeglichen wurde. In einer aufregenden Partie (die Teams standen gerade im Kampf um den Titel) drängten beide auf die Entscheidung und nach einem Ausschluss gegen einen Grazer hatte Rapid zumindest personelle Vorteile. Die schließlich auch genützt wurden: Konter, Steilpass auf „Jimmy“ Hoffer, der auf der Strafraumlinie zu Fall kommt – Elfmeter, Hofmann, Tor, 2:1, der Sieg. Trainer Peter Pacult orientierte sich in seinem Resümee an den Fakten: "Sturm hat ein Tor geschossen, wir zwei. Also haben wir verdient gewonnen." Zwar musste unsere Mannschaft in der nächsten Runde eine Niederlage hinnehmen (0:1 in Mattersburg), es sollte aber die letzte der Saison sein. In den folgenden sieben Spielen verließen die Grün-Weiße immer siegreich den Platz. Der Meistertitel war schließlich die verdiente Krönung der Leistungen.An das aber dachte nach der Heimniederlage gegen Sturm nicht einmal der kühnste Prophet. Doch sie zeigte, dass Niederlagen zwar im ersten Augenblick nicht angenehm sind, am Ende der Saison aber unter der Last der Erfolge und schönen Momente vergessen werden können. Was hoffentlich auch auf das Spiel vom Dienstag (0:1 in Ried) zutreffen wird. Und wie sagte Hofmann so schön: „Es kommen sicher wieder bessere Zeiten“. Vielleicht also geht’s am Sonntag wieder bergauf, wenn Rapid wieder mit einem ausverkauften Stadion und dem bis dahin hoffentlich wieder genesenen Branko Boskovic (Muskelverhärtung) rechnen kann. Bangen muss Trainer Pacult aber um den Einsatz von Markus Heikkinen, der seit gestern mit Fieber im Bett liegt. Und trotz der momentanen, etwas schwächeren Phase unserer Mannschaft betont Peter Pacult nicht ohne Stolz: „Man darf eins nicht vergessen: Rapid hat es sich wieder hart erarbeitet, dass man uns respektiert. Es gab eine Zeit, da sind die Gegner siegessicher nach St. Hanappi gekommen. Die ist vorbei. Und die letzten acht Spiele haben in Summe gezeigt, dass wir immer wieder den Weg nach vorne suchen. Das wollen wir beibehalten.“Bundesliga, 11. Runde:SK Rapid – Sturm GrazSonntag, 28.9.2008Anpfiff: 16:00 UhrInfo: Das Spiel ist restlos ausverkauft.Aus Sicherheitsgründen werden die Behindertenparkplätze, wie schon beim Derby, auf die KIK/SCHLECKER Parkplätze verlegt. Daher ist der Eingang für Rollstuhlfahrer bei diesem Spiel über die Keißlergasse beim Eingangstor der Osttribüne.Wir danken für ihr Verständnis.(gub)
28.07.2015