So schlecht kann der österreichische Fußball nicht sein, wenn man sich vor allem die Rapid-Spiele der diesjährigen Saison ansieht. Und wo beispielsweise unsere nördlichen Nachbarn sich auch nach Unspielen in der Liga oder im Europa-Cup noch immer zur internationalen Spitze zählen, neigt der Österreicher eben dazu, alles in Grund und Boden zu schimpfen. Das heutige Match in Salzburg war in diesem Zusammenhang wieder einmal so richtig Werbung für die heimische Ballkunst. Vor allem unsere Mannschaft spielte zu Beginn der Partie als ob es für Salzburg weder den Heim- noch den Plastikwiesenvorteil gäbe.Bereits in der sechsten Spielminute war es das Duo Maierhofer-Hoffer, das für die erste Großchance sorgte – Hoffer erwischte den Stanglpaß seines Partners jedoch leider nicht ordentlich. Eine Minute später war es der von Beginn an spielende Shooting-Star Christopher Drazan, der an diesem Tag nicht nur einmal über links gefährlich wurde. Auf der anderen Seite war es Janocko, der den ersten Warnschuss für Salzburg abgab – also in Summe bisher eine tolle Partie.In dieser Tonart ging es dann auch weiter: Einem starken Kopfball von Janko auf der einen Seite, stand eine weitere Riesenchance für Hoffer nach einem “Lupfer” von Hofmann entgegen. Danach eine Möglichkeit für Opdam, nachdem ihm die Rapid-Defensive zu viel Raum gelassen hat. Doch Hedl, der heute eine ausgezeichnete Leistung bot, parierte. Minuten später dann zwei tolle Situationen für Boskovic, doch es blieb beim Unentschieden. Und der Spielstand änderte sich auch in der 35. Minute nach einem abgefälschten Ball an die Rapid-Stange nicht.In der zweiten Spielhälfte das gleiche Bild eines Spitzenspiels mit Chancen auf beiden Seiten. Hervorzuheben ist in dieser Phase die 54. Spielminute, als Jimmy Hoffer in einem schnellen Konter nicht zu dem parallel mitstürmenden, freistehenden Boskovic spielte. Das hätte ganz einfach die Führung für Rapid sein müssen.Nach rund einer Sunde dann der erste Treffer der Partie – leider auf der falschen Seite. Nach einer der unzähligen guten Flanke von Bodnar setzt sich Zickler gegen Heikkinen in der Luft durch und es steht 1:0 für die Heimmannschaft.Vor der 70. Minute war es Steffen Hofmann, der mit zwei starken Schüssen Timo Ochs prüfte. Danach flachte das Spiel keineswegs ab, aber es gab nicht mehr die Chancen im Minutentakt. Peter Pacult setzte in den letzten Spielminute alles auf die oft zitierte “eine Karte” und brachte mit Jelavic für Tokic den dritten Stürmer. Und dieser war es auch, der mit einem gezirkelten Schuss Rapid fünf Minute vor Schluss fast wieder ins Spiel brachte.  Da auch die Offensive am Ende der Begegnung nichts Zählbares mehr brachte, blieb es leider bei dieser unlücklichen Niederlage beim Millionklub aus Salzburg, der sich danach “wie einer neuer Schilling” über den Sieg gegen den Rekordmeister freute.Salzburg - Rapid 1:0 (0:0)Wals-Siezenheim, 23.800 Zuschauer, SR MeßnerTor: 1:0 Zickler (58.)RB Salzburg: Ochs Aufhauser, Bodnar, Boussaidi, Opdam, Gercaliu Kovac, Zickler, Janocko (65. Tchoyi), Jezek (82.Ngwat-Mahop) Janko (75. Nelisse)Rapid: Hedl Thonhofer, Tokic (80. Jelavic), Patocka, Katzer Hofmann, Heikkinen, Boskovic, Drazan (58. Kavlak) Maierhofer, HofferStatistik zum Spiel Video zum SpielBilder vom Spiel Hier geht’s zur Diskussion
28.07.2015