„Duell um die Kaiserkrone”, titelte das deutsche Fachmagazin „Kicker“ und unterstrich damit den Stellenwert des 287. Wiener Derbys auch im internationalen Fußball. Und es hat sich längst nicht nur in Österreich herumgesprochen, wo gute Stimmung gemacht wird: „Im letzten Heimspiel gegen Sturm Graz wurde der Austria-Anhang von den 1.000 mitgereisten Sturm-Fans aus dem Stadion gesungen – dasselbe droht nun gegen 2.500 stimmgewaltige Rapid-Fans”, schrieb die Gazette bereits im Vorfeld.Sportlich gab es ähnliche Vorzeichen: Rapid mit dem 5:1 aus der Altach-Partie im Gepäck galt als leichter Favorit. Die Austria hatte auf der anderen Seite drei Niederlagen in Folge zu verbuchen.Beim Rekordmeister gab es gegenüber dem letzten Spiel gegen die Vorarlberger nur eine Umstellung: Kulovits spielte statt Kavlak. Im Tor abermals Lukse statt Hedl und im Sturm wieder Maierhofer und Jelavic.Und bereits zu Beginn zeigten nicht nur die grün-weißen Fans, wer Herr im Haus war: Rapid am Drücker und mit den ersten Chancen. Doch dann in der sechsten Minute nach einem Hofmann-Fehler im Mittelfeld das 1:0 für die Heimmannschaft. Torschütze war der im Abseits stehende  Krammer. Danach wurde – wie so oft - ein schwächerer Gegner stärker.Nach einem Tormannfehler das 2:0 für die Austria. Bei einer Flanke von Okotie verschätzte sich Lukse und der Ball kullerte abermals ins Rapid-Tor (23. Minute). Pacult reagierte und brachte den offensiveren Drazan für Kulovits. Danach viel Konfusion im Spiel des Rekordmeisters.In der 35. Minute eine Großchance für Rapid: Der Schuss von Boskovic wurde aber noch abgelenkt und ging über das Tor. Rapid war damit zumindest zurück im Spiel.Kurz vor der Pause noch eine Möglichkeit für die Austria nach einer Flanke, die falsch berechnet wurde, diesmal aber zum Glück „nur” an die Latte ging.In der Halbzeit der nächste Wechsel bei Rapid: Für Ketelaer kam Kavlak und hinten wurde auf eine Dreierabwehrreihe umgestellt.Die erste gute Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten hatten abermals die Hütteldorfer. Der Schuss von Jelavic ging jedoch neben das Tor von Safar. Minuten später der dritte Austausch von Peter Pacult, der Hoffer für Jelavic brachte.In weiterer Folge eine leichte optische Überlegenheit unserer Mannschaft, der Anschlusstreffer gelang allerdings nicht.Minute 72.: Einem Fehler im Mittelfeld folgte ein Konter durch Standfest, der aber allein vor Lukse die Situation vernebelte. Im Gegenzug ein Rapid-Angriff, doch den abgeprallten Ball setzte Stefan Maierhofer alleinstehend über das Tor. Es blieb beim 2:0 für die Heimmannschaft.Das war dann auch der Endstand in einem schwachen 287. Wiener Derby.Stimmen zum Spiel:Steffen Hofmann: "Ich bin sehr traurig. Das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen. Wir haben uns durch Schnitzer selbst in Rückstand gebracht, und danach war es natürlich sehr, sehr schwer gegen die Austria. Wir haben es der Austria sehr einfach gemacht. Wir haben ihnen die Tore mehr oder weniger geschenkt."Stefan Maierhofer: "Wir haben heute nicht das rübergebracht, was wir können. Das tut mir für die Mannschaft und für die Fans leid."Peter Pacult: "Der Grund für die Niederlage ist ganz klar das Abseitstor. Der Schiedsrichterassistent auf dieser Seite war dort indisponiert, es hat später noch eine zweite Szene gegeben, in der er falsch gelegen ist. Das sind spielentscheidende Situationen. Das darf man nicht vom Tisch wischen. Von den ersten zehn Minuten haben wir sechs Minuten den Ball gehabt. Wenn die Austria im eigenen Stadion hinten steht, dann sagt das eigentlich alles. Die Austria war mit neun Mann hinter der Mittellinie und hat auf die Fehler gewartet, die dann kommen müssen."Austria - Rapid 2:0 (2:0)Horr-Stadion, 12.200 Zuschauer, SR BruggerTorfolge: 1:0 Krammer (6.), 2:0 Okotie (23.)Rapid: Lukse - Dober, Tokic, Patocka, Ketelaer (46./Kavlak) - Hofmann, Heikkinen, Kulovits (24./Drazan), Boskovic - Jelavic (55./Hoffer), MaierhoferSpielstatistikBilder vom SpielVideo zum SpielDiskussion im ASB
28.07.2015