skrapid.at: In der letzten Zeit ging es bergab und -auf: Zuerst die Niederlage im Derby, dann das 5:0 gegen den LASK. Worauf führst du diese Schwankungen zurück?Stefan Maierhofer: Wenn wir das wüssten, würden wir vieles besser machen. Im Hanappi-Stadion steht hinter dir der zwölfte Mann, man kann den Gegner dominieren. Auswärts läuft’s halt oft anders. Wir trainieren gut, bemühen uns und versuchen, alles zu geben. Momentan rennt es auch nicht schlecht, klar war das Derby sehr schmerzhaft, aber sonst können wir eigentlich positiv auf die Tabelle blicken.Du bist also mit den letzten Leistungen rundum zufrieden? Auch bei dir schaut es ja ganz gut aus, wenn man sich die Torschützenliste zu Gemüte führt.Ja, wir versuchen, in jedem Spiel Vollgas zu geben, über Kampf und Leidenschaft zum Sieg zu kommen. Für die feinen Spielzüge sind Boskovic, Steffen, Veli oder Drazan verantwortlich, wir da vorne, ob Jimmy, ich oder „Jela“, wir hauen dann die Dinger ‘rein. Klar, ich steh auf Rang Zwei der Torschützenliste, wichtiger ist aber das Gesamtergebnis. Und das kann nur die ganze Mannschaft erbringen. Ich bin also – das Derby ausgenommen – sicher zufrieden.Warum triffst du momentan nach Belieben? Das ist meine Arbeit. Es ist ganz gut, wenn man immer ein bisschen Druck verspürt, egal, ob der von den Fans oder Medien kommt. Ich leiste mir viele Aktionen aus reinem Spaß heraus, wie zum Beispiel die Geschichte mit dem Armstrumpf (Maierhofer hatte nach einem Torjubel einen Strumpf über den Arm gezogen, der Tattoos symbolisierte, Anm.). Das erzeugt gute Stimmung in der Mannschaft, die dann schon einmal spielfreudiger wird und schließlich mir die Tore vorbereitet. Vielleicht kommt es oft so rüber, dass ich da schon wieder meine Show abziehe, aber ich denke mehr an das gesamte Team. Und daran, dass wir am Ende zumindest einen Punkt vor allen anderen Vereinen liegen müssen. Wenn dann solche Spaß-Aktionen helfen – gerne.In den letzten Tagen warst du leicht verletzt. Hast du schon mal mit größeren Verletzungen zu tun gehabt bzw. bist du jetzt wieder fit?Zum Glück bin ich eigentlich bisher immer von gröberen Geschichten verschont geblieben. Da gab es zwei Bandscheibenvorfälle, einmal einen Kapselriss, aber sonst nichts. Ob ich am Sonntag spielen werde, weiß ich noch nicht, das entscheiden andere. Dass ich fit bin, wäre übertrieben: So spüre ich noch manchmal einen Schmerz, dann nehme ich Medikamente. Und ich bin wirklich keiner, der sich gern solche Pulver reinhaut, aber hier muss ich halt die Zähne zusammen beißen. In den letzten Tagen bin ich auch nicht faul herum gelegen, sondern habe mit Physiotherapeut Andreas Helfrich und Fitnesscoach Christian Canestrini ordentlich an mir gearbeitet. Man will als Profi ja so schnell wie möglich zur Mannschaft zurück, mit ihr trainieren und als Belohnung dann am Wochenende am Platz stehen.Du sagtest einmal, du versuchst dich immer wieder zu verbessern. Wie sieht dieser Wille in der Praxis aus?Gewisse Defizite habe ich, das weiß ich und will ich auch nicht leugnen. Aber es gibt auf diesem Planet nur wenig Spieler, die absolut perfekt sind. Mir ist klar, dass ich mich in technischen Angelegenheiten verbessern muss, und versuche in jedem Training auch, das nächste Level zu erreichen. Aber mir kann niemand absprechen, dass ich nicht mit vollem Einsatz und Leidenschaft bei der Sache bin. Außerdem: Unterm Strich können die Leute reden, wie sie wollen – meine bisherigen 15 Tore sprechen, finde ich, eine eindeutige Sprache.(gub)
28.07.2015