Wenn mit Yasin Pehlivan und Tanju Kayhan wieder zwei junge Spieler aus den Rapid-Nachwuchsmannschaften den Sprung in die Startaufstellung geschafft haben, dann ist das vor allem eines: Eine deutliche Bestätigung für die grün-weiße Nachwuchsarbeit. Für Kayhan, der erst 2002 mit bereits 13 Jahren zum Fußballspielen und bei Rapid begann, war es das immerhin schon dritte Bundesliga-Spiel. Und der um ein halbes Jahr ältere Pehlivan (seit 2002 bei Rapid) feierte gar sein Debüt. Beide allerdings kamen heuer zu ihren ersten Einsätzen in der Kampfmannschaft und sind damit in keiner einsamen Gesellschaft: Auch Tormann Andreas Lukse und Christopher Drazan bekamen heuer erstmals das Vertrauen des Trainerstabs für höhere Aufgaben geschenkt und damit die Chance, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Auch Boris Prokopic stand bereits einmal in der Startaufstellung (beim Auftaktspiel in Runde Eins in Graz), musste sich in Folge aber mit mehreren Verletzungen herumschlagen. Ähnliches kam auch bei Verteidiger Stephan Palla zum Tragen. Nach seinem Kurzeinsatz in der meisterlichen Vorsaison begann er heuer schon zwei Mal von Beginn an. Doch auch ihn warf die eine oder andere Verletzung zurück, zudem absolviert er jetzt seinen Dienst beim Österreichischen Bundesheer. Und Michel Sandic und Christopher Trimmel waren immerhin auf beiden Trainingslagern im Winter mit dabei und überzeugten in Testspielen mit Toren und tollen Aktionen.Auch wenn dann schlussendlich kein Einsatz heraus schaut, kann man die Ersatzbank doch als Sprungbrett in die Kampfmannschaft sehen. Oder man wird, wie im Fall von genanntem Pehlivan, überhaupt gleich ins oft genannte, kalte Bundesliga-Wasser geworfen. Für einen jungen Spieler gibt es am Anfang seiner (Profi-) Karriere schließlich kaum etwas Schöneres. Und dass oben angeführte Spieler bei unserem Verein bei weitem keine Einzelfälle sind, zeigen andere: Helge Payer, Stefan Kulovits oder Andi Dober etwa. Dann noch Veli Kavlak und Rene Gartler (dieser kam 2003/04 erstmals zum Einsatz bei Rapid). Selbst Raimund Hedl, der wie alle anderen als Kind zu Rapid kam, durfte irgendwann seine Talentprobe abgeben – auch wenn es in seinem Fall schon rund 12 Jahre her ist. Ein weiteres Musterbeispiel für den konsequenten Weg eines  Jugendlichen zum Profispieler stellt Ümit Korkmaz dar. Man kann also mit Recht behaupten, dass die Forcierung junger Spieler beim Verein so konsequent wie schon sehr lange nicht vorangetrieben wird. Die Trennlinie zwischen der Amateur- Mannschaft und jener der Profis wird immer unschärfer, sodass im Falle einer Verletzung oder eines Abgangs eines gestandenen Spielers schnell ein neuer Junger nachrücken kann. In der Praxis sieht das so wie beim Kader der Amateure aus: Zum jetzigen Beginn der Frühjahrssaison sind sieben (!) Jung-Rapidler aus den Nachwuchsmannschaften in den „Amas“-Kader aufgerückt. Damit stehen im Team von Trainer Andreas Reisinger sogar insgesamt 13 Spieler, die noch für die Rapid-Nachwuchsmannschaften (U19, U17) spielberechtigt sind. Im Talente-Pool Rapids tut sich also einiges. Und vielleicht wirkt sich das in naher Zukunft auch wieder auf die Kampfmannschaft aus.(gub)
28.07.2015