„Immer, wenn die Grünen ein Tor gemacht haben, hat alles getobt“, erzählte unser Präsident Rudolf Edlinger über seine ersten Erinnerungen an Rapid in seiner Jugend. Und er läutete damit auch den großen Legenden-Abend des SK Rapid ein, der gestern anlässlich unseres 110-jährigen Jubiläums statt fand. Geladen waren etliche, verdienstvolle Ex-Rapidler aus vier Jahrzehnten (40er-70er Jahre), die nacheinander über den Abend verteilt ihre amüsanten, aber auch ernsten Erinnerungen mit Rapid zum Besten gaben. Die über 500 geladenen Rapid-Mitglieder, die im vollgefüllten Saal des Parkhotels Schönbrunn (wo auch schon unser grün-weißer Ball stattfand) anwesend waren, unterhielten sich jedenfalls prächtig. Zuerst kamen die zwei noch lebenden, ehemaligen Rapidler der 40er-Jahre auf die Bühne, Leopold Gernhardt und Alfred Körner. „Meine Hand zittert“, gestand Klubservice-Leiter Andy Marek, als er die beiden begrüßte. Hier ein paar interessante Zitate der diversen Rapid-Legenden:Körner: „Eines lebt heute noch, und auf das können wir alle, die ma da sitzen, stolz sein –aufn Rapid-Geist!“ Oder:„Wenn ma als Mannschaft mit dem Zug wohin gefahren sind, haben die kleinen Spieler im Gepäcksnetz schlafen müssen. Und als Belohnung fürs Spiel ham ma a Stangen Wurscht bekommen!“Mit Leopold Gernhardt sprach Andy Marek u.a. über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1941, als Rapid schon 0:3 zurück lag, aber das Spiel noch mit 4:3 gewann: „Was war das Geheimnis?“ Antwort: „Der Binder“, antwortete Gernhardt lächelnd und schüttelte mit dem Kopf, fast noch ungläubig über das damalige, historische Resultat.Danach kamen vier Spieler von Rapids 50er-Jahre auf die Bühne, Johann Riegler, Pepi Höltl, Herbert Gartner und Josef Bertalan. Und auch sie gaben durch ihre Erzählungen einige gute Eindrücke der damaligen Zeit:Riegler: „Damals war es ein großes Vergnügen, auf den Rapid-Platz zu gehen. Das war ein Tagesausflug für die ganze Familie, Frau, Kinder, alle gingen mit. Da hast dir dann halt Schnitzelsemmeln eingepackt und mitgenommen.“Höltl: „Es herrschte ein anderer Respekt vor älteren Spielern. Wenn man anfangs in die Kabine ging, hast anklopfen miassn und sagen: ‚Grüß Gott, Herr Merkel!‘“Gartner: „In meiner ganzen Karriere als Tormann orientierte ich mich an den Tiger Zeman. Ich hab mir die gleichen, ausgewaschenen Sachen angezogen, hab versucht, ähnliche Paraden zu machen. Von ihm habe ich mir sehr viel abschauen können, sodass mich dann auch die Zeitungen immer mit ihm verglichen haben.“Bertalan: „Rapid ging auf internationale Tournee, auch nach Sydney, Australien. Ich war verletzt außer Gefecht, bin aber nachgereist. Am Sonntag auf’d Nacht bin ich weg, und am Donnerstag in Sydney angekommen!“Teil 2 des Abends
28.07.2015
Verein