Skrapid.at: Die Rapid-Amateure sind nach beeindruckenden Leistungen in der heurigen Saison nun schon sieben Spiele in Folge ohne Sieg. Woran hapert es momentan?Andreas Reisinger: Uns haben einfach immer im Schnitt fünf bis sieben Spieler gefehlt. Sei es durch Sperren, Verletzungen oder Einberufungen in die jeweiligen Nachwuchs-Nationalmannschaften. Da kommen die Spieler zurück und haben mehr Partien in den Füßen, das wirkt sich bei den Burschen halt leider noch sehr aus. Aber die letzten Runden zeigen, dass es wieder bergauf geht: Gegen Stegersbach und den Sportklub haben wir knapp verloren, gegen Parndorf jetzt wieder einen Punkt gemacht. Schön langsam wird’s wieder besser.Die Ausfälle, welche die „Amas“ in der letzten Zeit verkraften mussten, schmerzen also sehr.Ja. Sowas kann keine Mannschaft der Welt verkraften, wenn dir auf einmal so viele Spieler auf einmal ausfallen. Uns fehlt zudem ein richtiger Torjäger. Unsere Mannschaft ist eine sehr junge, wir können das eben noch nicht so ausgleichen. Da sieht man vielleicht auch einmal, dass es nicht immer nur allein mit den Jungen funktioniert. Aber trotzdem bleiben wir eine Ausbildungsmannschaft für die Profis. Das sollte man nicht vergessen. Wenn wir dann öfters verlieren –was soll’s. Es gibt Schlimmeres.Deprimieren euch die Niederlagen nicht? Wie motiviert man in einer solchen Situation die Spieler?Natürlich ärgert man sich als Trainer, und die Burschen ärgern sich auch. Aber eine solche Serie kommt immer wieder vor, da kann man nix machen. In meinen Augen ist das jetzt alles auch nicht so wichtig: Die „Amas“ nur auf die jetzigen Resultate zu reduzieren, ist zu wenig. Selbst aus diesen weniger schönen Resultaten der letzten Wochen können wir was mitnehmen. Die Spieler lernen daraus, dass das Werkl nicht immer so einfach läuft, wie man’s gerne hätte. Motivieren brauch ich da aber extra keinen. Ich mein‘, wir sind hier bei Rapid – wer da nicht mit Engagement an die Sache heran geht, hat beim Verein nichts verloren. Mit Nermin Jusic (33 Jahre), der nach seiner Sperre wieder spielte, kam ein wichtiger Spieler zurück in die Mannschaft.Stimmt, der Nermin ist unersetzbar. Von seiner Einstellung, seinem Umgang mit den anderen können die jungen Spieler nur lernen. Der ist wie die Butter zum Brot bei uns, an ihm können sich die anderen stützen. Das soll aber kein Vorwurf sein an jene, die bis jetzt gespielt haben. Man darf nicht vergessen: Da kommen Burschen in eine verunsicherte Mannschaft, die selber nicht immer so oft spielen. Dann passieren halt die Fehler, aber auch daraus lernt man bekanntlich. Und das gehört zu einer Entwicklung als Fußballer dazu. Vier Runden sind 2008/09 noch zu spielen und die Rapid-Amateure befinden sich im Mittelfeld der Regionalliga Ost. Gibt es noch bestimmte Ziele, die ihr euch gesteckt habt?Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, und wir werden die Saison sehr gut abschließen. Wir sind im ÖFB-Cup sensationell bis ins Viertelfinale gekommen, und haben mit Yasin Pehlivan sogar einen Teamspieler gestellt. Dazu kommt die schöne Serie an Erfolgen aus dem Herbst. Ob wir jetzt in der Ostliga also Sechster, Achter, oder sonstwas werden, ist mir egal. Wir befinden uns im gesicherten Mittelfeld und auch das gehört einmal dazu. Wenn wir jetzt nicht ganz oben stehen, soll es so sein, das ist Fußball. Und wenn wir dadurch weniger Schulterklopfer haben, ist mir das auch Recht. Ich glaube, dass wir insgesamt auf einem sehr guten Weg sind und dass es auch bald wieder soweit ist, damit wir einen Sieg feiern können. Vielleicht schon am Freitag gegen Horn. Weil: Sechs bis sieben Punkte aus den letzten Partien hätte ich schon noch gerne. Dann können wir erhobenen Hauptes auf die Saison zurück blicken.27. Runde:    SV Horn - Rapid-AmateureFr, 15.05.2009Anpfiff: 19:30 Uhr(gub)
28.07.2015
SK Rapid II