Skrapid.at: Der gestrige Chat mit dir ist ja leider aus technischen Problemen entfallen…Markus Heikkinen (der bis auf zwei Wörter das gesamte Interview auf Deutsch hält): Ja, aber jetzt haben wir ja auch die Möglichkeit, zu reden und den Fans etwas zu erzählen!Dein Resümee nach dem 0:3 in Ried?Es ist am Sonntag nicht gut für uns gelaufen, leider. Wenn du drei Tore bekommst, ist es immer schwierig, das noch aufzuholen. Besonders, weil Ried auch sehr stark zuhause ist. Hätten wir noch ein Tor vor der Pause gemacht, wäre sicher noch etwas möglich gewesen. Aber naja, das Spiel ist vorbei und wir müssen damit leben.Seid ihr enttäuscht, dass es schlussendlich mit dem Meistertitel nicht geklappt hat?Natürlich hat jeder Spieler gewusst, dass es sehr schwierig wird, wenn wir noch Meister werden wollen. Da hast du Glück auch gebraucht. Unser Ziel war ein Sieg in Ried, und das haben wir leider nicht geschafft. Platz 2 ist im Moment für mich sicher eine große Enttäuschung. Wenn du Meister bist, dann willst du den Titel auch im nächsten Jahr holen. Deshalb kann ich auch nicht zufrieden sein. Das ist, wie ich finde, ganz gefährlich: Wenn man etwa mit dem zweiten Platz zufrieden ist, bleibt man vielleicht stehen. Man muss immer daran denken, was man nächste Saison besser machen kann und sich so weiterentwickeln.Das war heuer deine zweite Saison bei Rapid. Obwohl wir letztes Jahr Meister wurden, hat man oft gehört, dass Rapid heuer noch stärker sein soll. Deine Meinung dazu?Ganz schwierig zu sagen, in welchem Jahr wir stärker waren. Ich glaube, jede Saison hat ihre Hoch – und Tiefpunkte und so muss man auch jede einzeln bewerten. Wir haben etwa noch nicht so viele Punkte wie letzte Saison, also sind wir in meinen Augen auch nicht unbedingt „besser“. Von der Mannschaft her waren wir letztes Jahr defensiv stärker, dafür sind wir es diesmal offensiv gewesen. So gleicht sich vieles immer aus.Was waren angesprochenen Höhe-, was deine Tiefpunkte der Saison 2008/09?Sicher der erste Derbysieg, das 3:0 im St. Hanappi. Da waren wir ganz stark. Und natürlich jetzt beim 4:2 gegen Salzburg, auch das war sehr schön. Natürlich gab es auch hohe Siege, wie etwa ein 8:1 gegen Altach, aber da kommt es auch auf den Gegner an – ein Sieg gegen Austria oder Salzburg überwiegt natürlich immer. Schlimm war das Match in Ried, für mich persönlich das schlechteste Spiel, seit ich bei Rapid bin. Nicht gut war auch, dass uns kein Auswärtssieg bei Austria und Salzburg gelungen ist. Das müssen wir nächste Saison besser machen. Und das Ausscheiden gegen Anorthosis Famagusta?Ja, stimmt. Das…habe ich fast schon verdrängt. Eine sehr große Enttäuschung…Rapid spielt nächste Saison wieder international mit, in der Qualifikation zur neuen Europa Liga. Was erwartest du dir? Kann Rapid weit kommen?Natürlich hängt es davon ab, ob wir alle Spieler beim Verein halten können oder ob noch jemand weggeht. Vielleicht kommen auch noch neue Spieler. Und dann muss man auch Glück haben, welchen Gegner man erwischt. Leicht wird es nicht unbedingt, da sind schon einige sehr gute, kleinere Mannschaften dabei am Anfang. Später kommen dann die Großen. Das wird spannend.Abschließend nochmal kurz zu dir: Wie angesprochen, war das jetzt dein zweites Jahr bei Rapid. Deine bisherige Bilanz zu Rapid, zur Bundesliga, zu Wien? Gib uns einen kleinen Einblick in deine Gedankenwelt!Ich bin zu Rapid gekommen, um jedes Jahr um den Titel mitzuspielen. Wie ich ganz neu in Wien war, habe ich dann eine Auflistung gesehen, wie oft Rapid in den letzten 30 Jahren die Meisterschaft gewonnen hat – da habe ich gesehen, das wird nicht so leicht, wie ich mir das am Anfang dachte. Aber wir müssen weiter diesen Anspruch haben und an uns arbeiten. Darum glaube ich, dass auch die nächste Saison wieder ganz interessant wird. Und sonst? Da passt auch alles. Der Verein ist super, die Fans unglaublich, die Trainingsmöglichkeiten sehr gut. Wir sind ein starker Klub, wir sind Rapid (grinst und ballt die Faust). Auch das Wetter ist sehr positiv, ich mag kein kaltes Wetter. Wer will das schon? Meine Familie ist hier glücklich, mein Sohn ist in Wien geboren. Und mit meinen Freunden in Finnland, die meisten sind Fußballspieler, rede ich oft über Rapid. Sie waren ganz überrascht, dass Rapid heuer nicht Meister geworden ist (lächelt)….Das einzige, womit du nicht so glücklich bist, ist dein Spitzname „Mika“, oder?Schau, Mika ist nicht mein Name. (Ernst) Ich heiße Markus, das genügt. Wenn man „Steffen“ heißt, will man ja auch nicht „Wolfgang“ gerufen werden (wieder lachend).(gub)
28.07.2015