Im Jahr 2009 hat sich beim SK Rapid viel getan. Was waren so deine (wirtschaftlichen) Höhepunkte mit unserem Verein?Rückblickend betrachtet sind sicher auch die Rekorde in der wirtschaftlichen Betrachtung für das abgelaufene Jahr besonders einmalig. Wir konnten mit einem positiven Transfersaldo abschließen (weit geringere Ausgaben im Vergleich zu den letzten Jahren). Der Dauerkartenstand hält bei 10.600 Abos, der Zuschauerschnitt bleibt weiter konstant hoch, und allein in den letzten fünf Monaten konnten wir das Happel-Stadion vier Mal ausverkauft melden. In der UEFA Europa League sind wir, auch wenn wir jetzt ausgeschieden sind, der Verein mit dem höchsten Zuschauerschnitt daheim und auswärts. Das ist sensationell. Da hat es ja schlussendlich auch ein sehr großes Lob von der UEFA gegeben, stimmt’s?Uns wurde international von der UEFA uneingeschränkte Anerkennung in allen Bereichen zugesprochen, wir bekamen für unsere Arbeit in der Europa League ein Zeugnis mit Bestnote. Auch national gab es sehr viel Lob und Zuspruch. Nimmt man die Ergebnisse aus der Sympathie- und Markenwertanalyse von der Agentur Sport + Markt hinzu, so können wir wirklich stolz und zufrieden auf das nun abgeschlossene Jahr zurück blicken. Ich möchte aber betonen, dass diese Arbeit nur durch die einzigartige Vernetzung bei unserem Verein möglich ist – in allen Bereichen, von den Profis zu den Fans, bis hin zum Nachwuchs. Ein spezielles Dankeschön an dieser Stelle für die unermüdliche Arbeit unseres Präsidenten, an das Präsidium, die Mitglieder des Kuratoriums und des Vorstandes. Weiters möchte ich mich bei allen Sponsoren und Partnern bedanken, welche das wirtschaftliche Fundament laufend festigen und dafür garantierten, dass im Jubiläumsjahr 2009 alles so super funktioniert hat.Auch für dich gab es ja ein ganz spezielles, persönliches Highlight, oder?Ja, ich habe im Rahmen des UEFA-Klubforums und nunmehr der Europäischen Club-Association (ECA) am neuen Format der Europa League mitgearbeitet. Wie auch an der Vermarktung und der neuen Struktur. Das war eine große Ehre und da bereitete es mir natürlich eine besondere Freude, dass es der SK Rapid gleich im ersten Jahr der Europa League geschafft hat, sich für diesen Modus zu qualifizieren.Was hat dir nicht so gut gefallen?Das hat sich glücklicherweise hauptsächlich auf Verletzungen konzentriert. Die mitunter langen Ausfälle von Helge Payer und Branko Boskovic taten mir persönlich sehr weh, und auch die vielen Verletzungen unserer Spieler schmerzten. Wenn der eine wieder zurück kam, verletzte sich meist der nächste. Nicht schön, aber da muss man als Fußballverein klarerweise auch durch.Stadien ausverkauft, auch das Ernst Happel-Stadion, die Merchandising-Einnahmen auf einem Rekordhoch, dazu noch die Transfererlöse: Nicht wenige glauben, seien es Fans oder Medien, dass bei Rapid jetzt die Millionen bunkern. Wie begegnest du dieser Annahme?Ich möchte es so ausdrücken: Wir haben viele positive Ergebnisse erzielen können, sind aber nicht der Verein, der diesen Erfolg sofort für anstehende Kaderadaptierungen ö.ä. verbraucht. Wir achten sehr darauf, dass diverse Ausgaben, wie anstehende Vertragsverlängerungen nicht den erwirtschafteten Erfolg des heurigen Jahres auffressen. Hier muss man aufpassen. Dennoch: Wirtschaftlich haben wir immer ein gewisses Risiko genommen. Mit den Erfolgen konnten wir die vielen Investitionen refinanzieren. Wir können versichern, dass wir auch bei der neuen Budgetierung und Planung mit Bedacht und Umsicht vorgehen werden.Wie hat sich Rapid im Vergleich zum vorigen Jahr entwickelt?Die Mannschaft konnte auch nach dem Meistertitel, der ja jetzt schon etwas her ist, die Qualität halten und es wurde nach und nach eine Kontinuität geschaffen, die unserer Arbeit geholfen hat. Wir spielen immer ganz vorne mit, fallen nicht ab, wie andere Vereine nach dem Titel. In diesem Zusammenhang möchte ich in erster Linie dem Trainer und der Mannschaft herzlich gratulieren. Gleichzeitig ist der Qualität in der gesamten sportlichen Abteilung Anerkennung auszusprechen. Alle Bereiche konnten sich weiterentwickeln: Die überdurchschnittlichen Leitungen in der Kaderplanung mit Ali Hörtnagl und Teammanager Stefan Ebner der Nachwuchsbereich mit Akademieleiter Rainer Setik, Nachwuchsleiter Peter Grechtshammer und die gesamte Koordination durch Kurt Deringer. Danke auch an alle Trainer im Nachwuchsbereich und last, but not least den Rapid-Amateuren mit Andi Reisinger. Auch unsere Scouts wie Fritz Riedmüller oder „Burli“ Herzog, die Gegner beobachten oder Rohdiamanten entdecken, will ich loben.Wir halten bei einem Höchststand an Sponsor-Einnahmen, werden bereits mit Mittelständern der Deutschen Bundesliga verglichen. Das ist sicher auch auf den permanenten Aufbau unserer Sympathie- und Statusentwicklung zurückzuführen, über Jahre zurück. Danke hier an Marketingleiter Markus Blümel, den Mitarbeitern Rainer Karutz und Sandra Roser.Ein großes Herzstück besteht sicher aus unserer, in Europa einzigartigen Fanbetreuung 24 Stunden in der Woche, bei Heim-wie Auswärtsspielen, egal wo. Das ist dem Klubservice-Team zu verdanken, mit der Lokomotive Andy Marek, Mitarbeitern wie Clemens Pieber, Martina Mosovsky und als Überleitung die nicht mehr wegzudenkenden, wertvollen Erlöse aus dem Fanartikelbereich/Merchandising. Auch diese Zahlen steigern sich permanent und sind im heurigen Jahr sehr positiv. Bereits zum Halbjahr konnten wir das Vorjahresergebnis übertreffen. Weiters die drei wesentlichsten Kommunikationswerkzeuge mit unseren Fans, das Rapid-Magazin, die Homepage und die Stadionzeitung. Auch da gehören wir zu den Spitzenreitern, mit einer steigenden Auflage hier und steigenden Zugriffen dort. Durch die laufende Service-Leistung der (inter-)nationalen Presse- und Medienbetreuung gehören unsere Kommunikationsarten zu den meistgefragten Sportportalen Österreichs. Gratulation an Pressesprecher Sharif Shoukry, Günther Bitschnau und Christoph Beranek.Danke auch an die vielen unterschiedlichen Service-Leitungen, die unsere Mitarbeiter vollbringen, wie Astrid Salzer und Ivica Viskup im Empfangsbereich der Geschäftsstelle, dem Sekretariat Gaby Fröschl und Claudia Eichberger, den Mitarbeitern im Fanshop oder im Lager wie Edi Hübner oder Sandra Greiner.Was sind die Ziele für das neue Jahr 2010?Sportlich natürlich die „Mission 33“, die auch von unserem Präsident spürbar auf der Weihnachtsfeier angesprochen wurde. Wirtschaftlich wollen wir mit der weiteren Arbeit in Richtung Vermarktung eine hohe Attraktivität für unseren Verein sichern, das betrifft die TV-Rechte, wie auch unsere Sponsoren, die weiter alle präsent sein sollen. Über weitere Ziele möchte ich noch nicht laut sprechen.Teil 3 der Interview-Serie, diesmal mit Andy Marek, folgt bald!(gub)
28.07.2015
Verein