Einen - für uns gottseidank - einseitigen Spielverlauf konnte man am Sonntag Nachmittag in Graz beobachten: Unsere Mannschaft war spieldominierend, war immer Herr der Lage, und kontrollierte fast das gesamte Geschehen. Weil man dazu noch eine gewisse Effizienz vor dem gegnerischen Tor vorweisen konnte, traf Grün-Weiß gleich zweimal und konnte verdient einen Sieg bei Sturm einfahren. Aber beginnen wir chronologisch: Rapid zeigte schon in der Anfangsphase mit einem Vorboten, dass man diesmal sehr konsequent arbeiten würde, um Punkte einzufahren. Nach einem Hofmann-Freistoß kam Jelavic zum Kopfball, den Sturm-Goalie Gratzei gerade noch zum Eckball klären konnte (4.). Danach schaltete sich der Gastgeber kurz in die Offensive ein, erschien gefährlich vor dem Gehäuse von Raimund Hedl. Soviel sei vorweg genommen: Es sollte die einzige an diesem Abend gefährliche Möglichkeit von Sturm sein. Im Gegenzug tanzte Kavlak seinen Bewacher Standfest an der Seite trickreich aus, zog in den Strafraum, und traf die Außenstange (21.). Kurz darauf musste er verletzt ausgewechselt werden, sein Knie machte ihm wieder zu schaffen, Trimmel kam hinein (34.).Vor der Pause aber gab es endlich etwas Zählbares für Rapid: Eine maßgenaue Flanke von Saurer köpfelte Jürgen Patocka wuchtig ins Grazer Tor, das war das 1:0 (39.)! So ging es auch in die Pause.Danach sollte vor allem Rapid weiter spielen: Zuerst schoss Saurer übers Tor (55.), danach konnte Gratzei einen Heikkinen-Weitschuss noch halten (59.). Von den Grazern war weiter nicht wirklich was zu sehen...Die Gastgeber kamen erst etwas auf, als Farbe ins Spiel kam: Sonnleitner sah nach einer vermeintlichen Notbremse die Rote Karte (71.), dem voran gegangen war ein Zweikampf mit Haas samt den obligatorischen Handklammereien. Doch das gute Ende sollte auf Rapids Seite sein: In einem Konter bediente Hofmann den eingewechselten Dober (kam für Saurer) ideal, dieser schob den Ball in die Mitte, wo Nikica Jelavic schon wartete - 2:0 (81.)! Das war der verdiente Sieg, denn Sturm konnte auch nun nichts mehr dagegen setzen.Sowohl unser Trainer Peter Pacult (175. Pflichtspiel auf der Rapid-Bank) und Kapitän Steffen Hofmann (25. Pflichtpartie gegen Sturm Graz) konnten somit feiern - und nicht nur wegen ihrer Jubiläen.Stimmen zum Spiel:Peter Pacult: "Ich bin zufrieden, dass wir das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben - nämlich, dass wir das Spiel selbst in die Hand nehmen. Wir haben Sturm von Beginn an nicht zur Entfaltung kommen lassen und sind dann auch verdient in Führung gegangen. Ich muss der Mannschaft über 90 Minuten ein Riesenkompliment machen. Wir waren sehr gut organisiert und haben zwei wunderschöne Tore gemacht.  Da sieht man auch das Selbstvertrauen, das die Mannschaft jetzt wieder hat. Nach den zwei Niederlagen zum Saisonbeginn habe ich ja immer wieder gesagt, dass man alles nicht so schwarz sehen darf. Ich wusste, dass wir die Qualität haben, dass wir uns da wieder selbst herausziehen. Die Verletzung von Veli Kavlak dürfte nicht so schlimm sein, er hat bei einer Drehbewegung wieder eine leichte Dehnung im Knie erlitten." Jürgen Patocka: "Es freut mich, dass wir wieder einmal in Graz voll punkten konnten, denn hier ist es immer sehr schwer. Wer die Tore macht, das ist unwichtig, Hauptsache wir gewinnen, aber es war natürlich eine ideale Flanke von Saurer auf mich. Der Sieg war verdient, wir haben von Beginn an sehr aggressiv gespielt und es Sturm damit sehr schwer gemacht. Wir sind jetzt bereit für Aston Villa." Mario Sonnleitner: "Keine Ahnung, ob das wirklich Torraub war, denn der Ball war schon fünf Meter von Mario Haas weg. Aber wichtig ist nur, dass wir gut gespielt und gewonnen haben. Die Fans haben sich relativ human benommen. Dass es ein paar Pfiffe gegeben hat, das ist normal."tipp3-Bundesliga, 4. Runde:Sturm Graz - SK Rapid 0:2 (0:1)UPC Arena, 15.322 Zuschauer Zuschauer, SR Dietmar DrabekTorfolge: 0:1 Patocka (39.), 0:2 Jelavic (81.)SK Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Feldhofer, Schildenfeld, Standfest - Hölzl (69./Weinberger), Muratovic, Weber, Bukva (82./Th. Burgstaller) - Szabics, Kienast (69./Haas)SK Rapid: Hedl - Kayhan, Sonnleitner, Patocka, Katzer - Heikkinen, Hinum (74./Eder) - Kavlak (34./Trimmel), Hofmann, Saurer (69./Dober) - JelavicRote Karte: Sonnleitner (71./Torraub)Gelbe Karten: Ehrenreich, Th. Burgstaller bzw. JelavicStatistik | Bilder | Bewerte die Spieler | Video(gub)
28.07.2015