Ohne Steffen Hofmann und Branko Boskovic (beide auf der Bank) startete unsere Mannschaft mit großen Ambitionen in das Duell mit dem ukrainischen Spitzenteam Dynamo Kiew. Zwar kam Rapid in der Anfangsphase zu ersten Gelegenheiten (5., Weitschuss von Petsos, 17., Kopfball von Trimmel), doch so wirklich Zwingendes war erstmal nicht für uns drin. Nach einer ersten Akklimatisierungsphase schien aber das Werk der Ukrainer in Gang zu kommen, die plötzlich das Geschehen übernahmen und den Ton angaben. Und das äußerte sich, wie folgt.Rückschläge, fast minütlichNachdem sich die Gäste immer mehr in unsere Strafraumnähe bewegt hatte, kam eine Hereingabe direkt zu Yarmolenko, der sich die nötigen Meter verschafft hatte und ungehindert aus kurzer Distanz einschoss - 0:1 (29.). Doch es kam noch schlimmer, nämlich im Doppelpack: Mbokani mit einem schon verloren geglaubten Ball in unserem Strafraum, will zurückgeben und von Christopher Dibon prallte der Ball ins eigene Tor - 0:2 (32.). Ein ganz unglücklicher Treffer, der fast so etwas wie eine Vorentscheidung schien in dieser Partie. Diese hätte Mbokani nur wenige Minuten später herbeiführen können, er schob, nachdem er allein vor Jan Novota aufgetaucht war, den Ball aber um einen Meter an unserem Tor vorbei. Durchatmen, Rapid - die zweite Halbzeit musste besser werden! Und der erste Vorbote zeigte sich in Guido Burgstaller, der eine Sabitzer-Flanke übernahm, aber deutlich übers Gehäuse schoss (45.). Schritte nach vorne, fast minütlichNach der Pause kam zwar dieselbe Mannschaft unverändert aufs Feld, mental schien man aber ein anderes Team zu sein. Nun spielte nur noch Rapid, ließ den Gästen kaum Raum zur Entfaltung und kam erstmal zum verdienten Anschlusstreffer: Eine Flanke von Stephan Palla verwertete der am langen Eck lauernde Guido Burgstaller volley - 1:2 (52.). Und was danach kommt, verdient das Prädikat "Rapid-Geist": Es spielte nur noch Grün-Weiß, dass durch einen Boyd-Kopfball (54.), einen Schaub-Schuss (56.) oder abermals einer Burgstaller-Chance (58., von Tormann Koval gerade noch pariert), zu den nächsten Chancen kam. Ehe Brian Behrendt seinen Hammer auspackte und knapp übers Tor zirkelte (64.). Ausgleich in Minute 94Rapid war dem Ausgleich sehr nahe und kam ihm immer näher, etwa, als Petsos einen gefühlvollen Freistoß aus 20 Metern aufs Kreuzeck zirkelte (81.), dieser aber vom Tormann erneut aus dem Eck gefischt wurde. Bitter: Zu diesem Zeitpunkt war Guido Burgstaller nicht mehr am Feld. Er schied, nachdem er mit dem Fuß umgeknickt war, leider verletzt aus. Und sah aber von der Bank, wie Rapid in den Schlussminuten alles nach vorne warf und doch noch zum verdienten Ausgleich kam: Wieder eine Palla-Flanke in den Strafraum, Christopher Trimmel schraubte sich hoch und köpfelte ins Eck - das vielumjubelte 2:2 (94.). So ging ein unterm Strich schöner Europacup-Abend zu Ende, bei dem Rapid die Hoffnung nie aufgegeben hatte. Und das gibt - Hoffnung. Denn wenn wir nun in Genk (Ende Oktober) punkten, dann, ja dann....aber das ist eine andere Geschichte!Zoran Barisic: "Ich bin mit dem Unentschieden sehr zufrieden. Es freut mich für die Mannschaft, der Ausgleich war verdient. Wir haben uns auch nach dem 0:2 nicht entmutigen lassen. Es war eine Überlegung, Hofmann im Finish zu bringen. Aber der Spielfluss war so, dass ich der Meinung war, es ist vernünftiger, keinen Wechsel vorzunehmen."UEFA Europa League, zweiter Spieltag Gruppe GSK Rapid - Dynamo Kiew 2:2 (0:2)Happel-Stadion, 34.800 Zuschauer, SR Dean (ENG)Torfolge: 0:1 Jarmolenko (30.), 0:2 Dibon (34./ET), 1:2 Burgstaller (53.), 2:2 Trimmel (94.)SK Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Palla - Petsos, Behrendt - Burgstaller (74./Grozurek), Schaub, Sabitzer - BoydDynamo Kiew: Kowal - Danilo, Dragovic, Chacheridi, Tremoulinas - Veloso, Sydortschuk (46./Vukojevic) - Lens (87./Gusew), Belhanda (74./Haruna), Jarmolenko - MbokaniGelbe Karten: Sonnleitner, Behrendt, Boyd, Schaub Sydortschuk, Vukojevic, KowalVideo: Stimmen zum Spiel(gub)
03.10.2013