Das Heimspiel gegen den KRC Genk wird das 12. Aufeinandertreffen Rapids im Europacup mit einem belgischen Klub. Ebenso oft spielte Rapid gegen deutsche Vereine, nur gegen Vertreter aus Italien (19 Mal) und der Türkei (18 Mal) gab es noch mehr Begegnungen auf internationaler Ebene. Dabei ist die Gesamtbilanz gegen belgische Vereine ausgeglichen. Vier Siege stehen ebenso viele Niederlagen gegenüber. Drei Spiele - wie auch das jüngste Spiel in Genk - endeten Unentschieden. Auch in Spielen der K.o.-Phase erreichte Rapid zwei Mal (jeweils gegen den FC Brügge) die nächste Runde. Zwei Mal scheiterten die Grün-Weißen (ebenfalls gegen Brügge und den RSC Anderlecht). Ein Mal gab es bisher ein Aufeinandertreffen mit einem belgischen Vertreter in einer Gruppenphase - 2005/06 gab es in der Champions League  - wiederum gegen den FC Brügge - zwei knappe Niederlagen.Dramatik in den 1980er-JahrenDer FC Brügge - mit dem Rapid-Legende Ernst Happel in den 1970er-Jahren große nationale und internationale Erfolge feierte - wurde den Hütteldorfern zwischen 1986 und 2005 gleich drei Mal im Europacup als Gegner zugelost. Und das jeweils in unterschiedlichen Bewerben.Zunächst traf man in der 1. Runde des Europacups der Cupsieger der Saison 1986/87 aufeinander. In einem dramatischen Spiel im Hanappi-Stadion siegte Rapid mit 4:3 und rettete den knappen Vorsprung auch im Rückspiel über die Zeit, erreichte mit einem 3:3 in Brügge das Achtelfinale. Dabei waren die Wiener bereits mit 0:2 zurück, drehten das Spiel aber durch Tore von Kranjcar, Weinhofer und Halilovic um und lagen bis kurz vor dem Ende sogar noch mit 3:2 in Führung.Die Revanche drei Jahre später im UEFA-Cup verlief ähnlich dramatisch. Zunächst lag Rapid im Auswärtsspiel in Brügge bis kurz vor Schluss mit 0:1 zurück, aber Tore von Keglevits in der 88. und Pfeifenberger in der 91. Minute sorgten noch für einen 2:1-Erfolg. Damit schien das Heimspiel nur noch Formsache zu sein, aber die Belgier dominierten in Wien das Spiel und Rapid hatte es Torhüter Michael Konsel zu verdanken, dass es nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause ging. In der 2. Hälfte wurde es dann richtig dramatisch. Nach dem Ausgleich von Fjörtoft und dem Führungstreffer zum 2:1 durch Keglevits fielen in den letzten fünf Spielminuten noch vier Tore. Rapid siegte schließlich - wie drei Jahre zuvor - mit 4:3 und stieg ins Achtelfinale auf.Dort verlief die Begegnung mit einem weiteren belgischen Verein, dem FC Lüttich, ebenso dramatisch, aber weniger glücklich für die Grün-Weißen. Rapid gewann das erste Spiel bei Schneegestöber im Hanappi-Stadion durch ein Freistoßtor des eingewechselten Zlatko Kranjcar mit 1:0. Noch schlimmer was das Wetter beim Rückspiel in Lüttich. Bei dichtem Nebel war an ein Spiel eigentlich nicht zu denken, dennoch wurde angepfiffen. Die TV-Kameras konnten das Geschehen nur aus der Hintertor-Perspektive einigermaßen einfangen. Die Gastgeber kamen mit den Bedingungen besser zurecht und lagen nach 45 Minuten bereits mit 3:0 voran. Als bereits alles entschieden schien, wurde es in der Rapid-Viertelstunde noch einmal dramatisch. Fjörtoft erzielte das 1:3 und kurz vor Schluss gab es Elfmeter für Rapid. Bei 2:3 wäre Rapid im Viertelfinale gestanden. Fjörtoft übernahm die Verantwortung, scheiterte aber am belgischen Keeper Munaron.Niederlagen im letzten JahrzehntDas Aus gegen Lüttich sollte für über 15 Jahre die letzte Begegnung mit einem Klub aus Belgien gewesen sein. Erst in der Gruppenphase der Champions League 2005 traf man mit dem FC Brügge auf einen alten Bekannten.Nachdem Rapid bereits das erste Gruppenspiel in der Königsklasse gegen Bayern München denkbar unglücklich - unter anderem wurde ein Elfmeter vergeben - mit 0:1 verloren hatte, gab es auch gegen die Belgier vor 46.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion eine bittere Niederlage. Viele Chancen wurden herausgespielt aber Brügges Torhüter Butina war nicht zu bezwingen. Stattdessen trafen die Belgier zu Beginn der Rapid-Viertelstunde und siegten mit 1:0. Im Rückspiel brachte Marek Kincl die Grün-Weißen schon in der ersten Spielminute mit 1:0 in Führung, aber am Ende hieß es 2:3 und Rapid stand erneut ohne Punkte da.Nich viel besser verlief die Begegnung mit dem RSC Anderlecht im Jahr 2007. Rapid hatte sich über den UI-Cup und die Qualifikation mit Siegen über Slovan Bratislava, Rubin Kazan und Dinamo Tiflis in die erste Hauptrunde des UEFA-Cups gekämpft und erreicht im ersten Spiel in Brüssel ein achtbares 1:1. Kapitän Steffen Hofmann hatte in der 82. Minute per Freistoß den Ausgleich erzielt. Beim Retourmatch im Hanappi-Stadion kam Rapid aber nie richtig ins Spiel, unterlag mit 0:1 und schied aus.Beim Gruppenspiel der diesjährigen Europa League in Genk rettete Rapid ebenfalls durch einen Treffer in der 82. Minute - diesmal durch Marcel Sabitzer - das Unentschieden. Diesmal soll aber auch im Heimspiel gepunktet werden. Vor allem soll die 100. Europacup-Niederlage - gegen die sich Rapid bereits in den letzten Spielen mit Treffern im Finish erfolgreich stemmte - abermals vermieden werden. Nicht das erste Duell...Der KRC Genk wurde im Jahr 1988 gegründet, als die beiden Vereine FC Winterslag und THOR Waterschei fusionierten. Seit damals gab es - abgesehen vom Aufeinandertreffen in der diesjährigen Europa League - noch keine Spiele gegeneinander.Allerdings traf Rapid mit einem der beiden Vorgängerklubs bereits aufeinander. Im Rahmen einer Ostertournee, die die Hütteldorfer auch nach Deutschland und Frankreich führte, kam es am 7. April 1958 in Belgien zu einer Begegnung zwischen Waterschei und Rapid. Der damalige Tabellen-Elfte der belgischen Liga ging in diesem Spiel mit 1:0 in Führung, aber Hans Riegler glich vor 10.000 Zuschauern für Rapid aus und Josef Bertalan erzielte den Treffer zur 2:1-Pausenführung.  Nach der Pause setzte sich Rapid dann klar durch und Hans Riegler war mit drei weiteren Treffern der Matchwinner. (gp)
06.11.2013
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