Im Sommer letzten Jahres erarbeitete die Reformkommission des SK Rapid u.a. Vorschläge für neue Satzungen, die schlussendlich im Rahmen der Hauptversammlung am 23. September 2013 auch mit überwältigender Mehrheit angenommen wurden.Inkludiert ist auch die Schaffung eines neuen Gremiums, des Ethikrates, der sich aus verdienten und angesehenen Vereinsmitgliedern zusammensetzt, die sich aktiv am Vereinsleben beteiligen. Insgesamt fünf Persönlichkeiten bilden diesen Ethikrat, je zwei werden vom grün-weißen Legendenclub und vom amtierenden Präsidium entsendet, eine von den Fanklubs. Wie aus den gültigen Satzungen des SK Rapid hervorgeht, erfüllt der Ethikrat folgende Aufgaben:- die Wahrung der Tradition und die damit in Verbindung stehenden Werte des Vereins, sowie ihre Pflege im Vereinsalltag.- die Beratung des Präsidiums bei strukturellen Veränderungen, welche Wahrung und Pflege von Tradition und Werten betreffen.- die Abgabe von Stellungnahmen bei der Ernennung von Ehrenmitgliedern.- die Abgabe von Stellungnahmen und sonstigen an den Ethikrat herangetragenen Fragestellungen.- die Schlichtung aller aus dem Vereinsverhältnis entstehenden Streitigkeiten.Konstituierende Sitzung in WienAm Dienstag Abend fand sich das neue Gremium in Hütteldorf zu seiner konstituierenden Sitzung ein. Mit Vereinsikone Alfred Körner (wird am 14. Februar 88 Jahre jung) und dem ehemaligen Meister, Cupsieger und Europapokalfinalisten Michael Hatz (43) finden sich zwei Legenden aus unterschiedlichen Generationen in diesem Gremium. Die Fanklubs einigten sich auf die Entsendung von Roland Kresa, der 1988 eines der Gründungsmitglieder der Ultras Rapid war. Mit dem Kurator und Mitinitiator des Rapideum, Domenico Jacono, und der Nationalratsabgeordneten Nurten Yilmaz, seit Jahren Vereinsmitglied beim Rekordmeister, entsandte das Präsidium zudem zwei Persönlichkeiten, die nicht nur seit vielen Jahren Stammgäste im legendären Block West des Hanappi-Stadions sind, sondern sich auch über die Besuche der Spiele für Rapid einsetzen. Jacono ist im "Zivilberuf" Antiquar, trat aber auch als Schriftsteller und Übersetzer in Erscheinung, derzeit arbeitet er u.a. an einem Buch über die Anhängergeschichte des SK Rapid. Yilmaz, in der Türkei geboren und seit Jahren in der Wiener Stadtpolitik tätig, zog vergangenes Jahr in den Nationalrat ein und wurde zur Sprecherin des Ethikrates gewählt. Stellvertretend für das Gremium meinte sie nach der konstituierenden Sitzung: "Es ist eine sehr ehren-, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe, die wir für unseren Klub wahrnehmen dürfen. Diese nehmen wir sehr ernst und sind überzeugt, einen positiven Beitrag leisten zu können, auch was das Bild des Vereins und seiner Anhänger in der Öffentlichkeit betrifft", so Nurten Yilmaz. Der Ethikrat ist laut Satzungen eine "Schlichtungseinrichtung" im Sinne des Vereinsgesetzes 2002 und seine Entscheidungen - die mit einfacher Stimmenmehrheit gültig sind - sind vereinsintern endgültig. Für das Präsidium zeigen sich Präsident Michael Krammer und sein Vize Christoph Peschek hocherfreut: "Die Besetzung des neuen Ethikrates ist ideal. Es ist ein tolles Zeichen, dass sich neben verdienten ehemaligen Spielern auch Vertreter der aktiven Fanszene einbringen und unter anderem damit auch eine freiwillige Selbstkontrolle bei etwaigem vereinsschädigenden Verhaltens einzelner Anhänger Realität wird, wobei es auch klare Stellungnahmen dazu geben wird, denn das Wohl des SK Rapid ist allen das wichtigste gemeinsame Anliegen. Es ist erfreulich, dass nun die Wahrung der Tradition und der damit in Verbindung stehenden Werte innerhalb des Klubs institutionalisiert sind. Dass zudem mit Nurten Yilmaz eine langjährige Abobesitzerin, die aufgrund ihres jahrelangen politischen Engagements zum Thema Integration, das auch uns bei Rapid ein sehr großes Anliegen ist, als Sprecherin dieses Gremiums zur Mitarbeit gewonnen werden konnte, ist sehr zu begrüßen."
29.01.2014
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