"Rapid ist eine Religion" ist eine oft gehörte Rede, und "Rapid Wien, Lebenssinn" ein beliebtes Fanlied. Aber kann Fußball überhaupt Religion sein? Dieser Frage und vielen weiteren ging unser Verein und alle Interessierten bei der "Langen Nacht der Kirchen" nach, die vor kurzem wieder stattfand. Erstmals nahm an diesem besonderen Abend unser Vereinsmuseum "Rapideum" offiziell teil, nachdem man aber auch bereits im Vorjahr die Türen im Rahmen der Aktion geöffnet hatte. Bei freiem Eintritt waren es 90 Besucher und Rapid-Fans, die vorbeischauten, sich mit der Geschichte des SK Rapid befassten und im Rahmen von Führungen mögliche Berührungspunkte zwischen unserem Lieblingssport Fußball und der Religion suchten (oder ganz einfach nur durch das Rapideum streiften). Und solche Verbindungen gibt es tatsächlich - genauer wurde dies aber bei zwei weiteren Möglichkeiten an diesem Abend eindrucksvoll gezeigt. So fand in Kooperation mit der Pfarre Oberbaumgarten im Pfarrsaal (Hütteldorfer Straße 282-284) eine Sonderausstellung zum Verhältnis zwischen Fußball und Religion statt. Zahlreiche Exponate, Bilder und Filme, viele davon erstmals und einmalig zu sehen, beleuchteten das spannende Thema. So, wie sich etwa Gläubige lebenslang mit ihrer Kirche verbunden fühlen, so geht es auch Fußballfans mit ihrem Lieblingsverein: Man geht zusammen durch gute, aber auch durch schlechte Zeiten, weiß, dass man durch andere einen Zusammenhalt findet und weiß auch, dass sich diese gemeinsame Verbundenheit - in der Regel - nie ändern wird. Solcherart nichtökonomische, immaterielle Werte wurden hier vermittelt und aufgezeigt, denn jeder, der etwa eine Kirche oder einen Fußballplatz besucht, teilt etwas mit vielen anderen. Interessant war darum auch bei der Sonderausstellung zu sehen, wie sich die diversen Utensilien - zumindest oberflächlich - ähneln: Neben einem Kelch, der bei einer Messe vorgebracht wird, war ein Replika des WM-Pokals zu sehen. Grün-weiße Fan-Schals und -Kleidung neben kirchlichen Gewändern. Oder sogar Bengalen neben Räuchergefäßen, wie wir sie alle aus Kirchen kennen. Kurzum: Es war spannend zu sehen, wie sich solche Objekte und Rituale ähneln können, auch wenn man daran auf den ersten Blick gar nicht sofort denkt.  Ebenso ernsthaft und seriös ging man auch an die schließlich in der Pfarrkirche moderierte Podiumsdiskussion heran, die unter dem Thema "Rapid - (m)eine Religion?" abgehalten wurde. Geleitet von Rainer Rosenberg (ORF), waren hier Vertreter der Kirche und Religionswissenschaft anwesend, während Rapideum-Kurator Domenico Jacono und "Rapid-Gläubiger" und Rekordfan Jürgen Hartmann die grün-weiße Fraktion vertraten. Auch hier entwickelte sich eine interessante Gesprächsrunde, die mit 60 Teilnehmern (bzw. 150 in der Sonderausstellung) ebenso sehr gut besucht war. Sie zeigte, dass gewisse Zusammenhänge nicht von der Hand zu weisen sind, sondern deren Hintergründe und Gemeinsamkeiten mehr als eine Betrachtung wert sind.Nähere Infos unter:http://www.langenachtderkirchen.at/termin/rapid-meine-religion/ http://www.langenachtderkirchen.at/termin/i-zoi-mein-kirchenbeitrog-bei-da-rapid-ein http://www.langenachtderkirchen.at/termin/das-religioese-am-sport-das-sportliche-an-der-religionInfos: Hier geht es zu unserem "Rapideum" | Führung: "Rapideum" und Stadion(gub)
03.06.2014
Verein