skrapid.at: Stefan, wir befinden uns hier im Trainingslager in Schärding, was für dich bedeutet: Nach deinen zwei ersten Wochen im Training in Wien, bist du jetzt für längere Zeit erstmals rund um die Uhr mit den neuen Kollegen zusammen. Erzähle uns bitte deine Eindrücke als Neu-Rapidler!Stefan Stangl: Wo soll ich beginnen: Der erste Moment, den ich als Rapidler erlebt habe, war das Mitgliedertreffen in der Stadthalle, welches sehr beeindruckend und mitreißend war. Dann habe ich mit dem Training begonnen, und bin in ein sehr professionelles Team gestoßen, bei dem das Tempo sehr hoch ist. Man spürt, dass bei Topvereinen wie Rapid immer um ein Stückerl mehr verlangt wird, als bei anderen Klubs. Ich habe mich aber schon daran gewöhnt und bin mit großer Freude hier im Trainingslager, um mir zusammen mit den anderen den Feinschliff zu holen. In erster Linie sind es also sehr emotionale Momente für mich aktuell.Kennst du jemanden aus unserer Mannschaft oder ist es komplettes Neuland für dich?Als ich nach Horn verliehen worden bin, habe ich mit Brian Behrendt zusammengespielt. Aber sonst trifft man im Fußball immer auf neue Kollegen, die mit der Zeit kommen, da habe ich keine Anpassungsprobleme.Du sprichst Horn an, was nur eine von mehreren Stationen für dich bisher war…Richtig, ich bin ja bereits schon etwas herumgekommen. Meine erste Station war Sturm, wo ich über die Amateure von Trainer Franco Foda zu den Profis geholt wurde. Dort habe ich meine ersten Bundesliga-Spiele absolviert, und kam in der Europa League, als auch in der Champions League-Qualifikation zum Einsatz. Ich war damals knapp über 18 Jahre, darum war es für mich noch nicht so einfach und wichtig, Spielpraxis zu sammeln. So wurde ich nach Grödig und Horn verliehen, was zwar einen gewissen Rückschritt bedeutete, in die zweite Liga zu gehen, aber für mich dennoch sehr wichtige Erfahrungen parat hatte. Dann kehrte ich aber wieder in die höchste Spielklasse zurück, wo mich Wiener Neustadt geholt hat und ich mich entfalten konnte. Nur ein Seitenbandriss verhinderte letzte Saison mehr Einsätze, sonst stand ich 28 Mal am Platz. Jetzt bin ich bei Rapid.Unser Trainer Zoran Barisic hat dich als variabel einsetzbaren Spieler beschrieben. Wo siehst du selbst deine Stärken? Auf alle Fälle links hinten, da ist meine Stammposition. Bei Sturm bzw. Wiener Neustadt habe ich aber auch im linken und zentralen Mittelfeld gespielt. Wie würdest du dich als Spieler, als Charakter beschreiben?Ich bin eher ein ruhigerer Typ, aber für alles offen und für jeden Spaß zu haben. Ich versuche, immer meine Ziele zu verfolgen und gebe dafür 100 Prozent. Mein letztes Ziel war, zu einem Topklub zu kommen – das habe ich geschafft. Jetzt möchte ich die nächsten Schritte setzen, um meine weiteren Ziele, nämlich die Erfolge mit Rapid, zu erreichen.Bei Wiener Neustadt konntest du dich, wie angesprochen, in Ruhe entfalten und warst Stammspieler. Jetzt bei Rapid ist es aber sicher eine andere Situation, wo deutlich höherer Druck herrscht. Wie stellst du dich darauf ein?Naja, den Druck habe ich auch als Gegenspieler erlebt, wenn wir in Hütteldorf zu Gast waren (lacht). Für mich ist das aber sehr aufbauend, denn ich versuche, mich über Druck zu motivieren. Wenn man die Rapid-Fans kennt, das ganze Umfeld und eben zuletzt das Mitgliedertreffen gesehen hat, dann entsteht dadurch zwar Druck aber auch eine Atmosphäre, in der man sehr gerne 100 Prozent gibt!(gub)
01.07.2014