Ruhepol im Tormann-Spiel
Die vergangene Länderspielpause war auch für unseren Schlussmann besonders: Jan Novota stand im Kader der Slowakei, die sich ebenso für die EM 2016 qualifizierte. Kein Zufall, sticht doch die Entwicklung der Tormänner in Grün-Weiß und die tolle Zusammenarbeit mit den Trainerteams heraus. Aktuelles Beispiel: Neben Jan waren auch unsere Nachwuchs-Torhüter im Team-Einsatz - jeder Jahrgang hatte seine Nominierung. In der AKA U19 Paul Gartler, in der AKA U18 Lukas Fila, in der U17 Alex Kniezanrek und auch die AKA U16 war mit Belmin Jenciragic vertreten. Die U15 (Niklas Hedl) hatte indes einen Sichtungslehrgang. Nachfolgend lest ihr, was Jan Novota u.a. über seine Team-Einberufung denkt.
skrapid.at: So wie Österreich, ist auch die Slowakei nun fix für die EM 2016 qualifiziert. Jan, du warst mittendrin im Geschehen - beschreibe uns mal bitte die letzte Woche!
Jan Novota: Wir haben gewusst, dass wir in dieser Woche den Aufstieg fixieren können, also waren wir sehr konzentriert. Leider Gottes haben wir aber das erste Spiel gegen Weißrussland verloren, konnten aber dann gegen Luxemburg gewinnen. Das hat gereicht. Es ist ein großartiger Erfolg für die Slowakei, den uns vorher niemand zugetraut hätte. Alle haben auf Spanien und die Ukraine getippt. Aber Fußball wird überall besser und alle können spielen. Ich war in beiden Spielen wieder auf der Bank, aber es war für mich generell wichtig, dabei zu sein.
Du hast auf der Pressekonferenz am Freitag einen schönen Satz zur Verbindung von Rapid und dem Nationalteam gesagt…
Ja, ich habe für Rapid sehr viel Werbung beim Slowakischen Team gemacht, denn Rapid ist sehr wichtig für mich. Ohne meinen Verein hätte ich es nie zur Nationalmannschaft geschafft. Ab dem Zeitpunkt, wo ich hier war, bin ich auch in den Fokus des Teams gerückt. Am Anfang noch nicht so, aber dann immer öfter und schneller. Ich arbeite zwar hart, will mich aber auch beim Trainerteam, den Fans und meinen Mitspielern bedanken, die mich alle immer stärker machen.
Auf dem Feld bist du zwar oft, wie alle anderen, emotional. Generell wirkst du aber ruhiger, als früher. Täuscht der Eindruck?
Nein, das stimmt schon. Ich bin fit und die Gesundheit ist auch die Grundlage für alles. Mit meiner Familie und den Kindern passt alles, wir fühlen uns sehr wohl in Wien und natürlich bin auch ich dadurch ruhiger und souveräner. Egal, ob in der Kabine oder am Feld. Im Fußball kann nicht immer alles perfekt sein, aber mit Nervosität oder Druck kannst du nichts verändern. Man muss auch genießen können.
Weniger zum Genießen war die Niederlage letztens gegen RB Salzburg, wo wir zwei abgefälschte Tore bekommen haben. Sind diese für dich als Tormann bitterer, weil du nicht mehr wirklich eingreifen kannst?
Jedes Gegentor ist bitter. Meine Abwehrspieler wollen mir immer helfen, und abgefälschte Treffer passieren einfach. Sie bekommen dafür aber von mir keine Kritik, sowas gehört zum Fußball dazu. Es läuft gut zwischen uns und in der Kabine besprechen wir dann alles nochmal.
Mit der aktuellen Woche hat wieder eine Phase begonnen, in der es für uns heiß hergeht - zahlreiche Spiele warten in der nächsten Zeit auf uns. Bereitet man sich darauf anders vor?
Ich sehe da kein Problem. Klar, es sind immer gleich sechs bis sieben Spiele quasi am Block und es wird oft sehr eng. Aber dazwischen gibt es immer wieder Ruhephasen und auch die Länderspielpause hilft, zu regenerieren. Das betrifft aber meine Mitspieler eher, denn ich laufe ja nicht so viel (lacht). Darum ist es wichtig, auch zu rotieren, das respektiert jeder bei uns wenn mal andere zum Zug kommen.
Nach dem Auswärtsspiel beim WAC geht es weiter gegen Viktoria Plzen - fällt da schon eine Vorentscheidung in unserer Gruppe?
Wenn wir gewinnen - und ich glaube, dass wir gewinnen – ist sicher noch keine Entscheidung gefallen. Aber es kann ein wichtiger Schritt sein. Nicht weniger wichtig als der Sieg gegen Villarreal, aber auch nicht mehr wichtig wie der Erfolg in Minsk. Aber wir werden alles tun, um unterm Strich am Jahresende aufzusteigen. Mit dem Heimvorteil im Rücken mache ich mir keine Sorgen!
(gub)