UEL: Wiedersehen nach 80 Jahren
Jahrzehntelang herrschte zwischen Rapid und Vereinen aus Tschechien ein reger Spielverkehr. Vor allem auf freundschaftlicher Basis aber auch im Mitropacup gab es ab 1927 zahlreiche umkämpfte Duelle. So stand Rapid in den Jahren 1927 und 1930 im Finale des Mitropacups jeweils dem tschechischen Spitzenklub Sparta Prag gegenüber und gewann 1930 auch den Pokal. Lediglich im Europacup blieben die Begegnungen mit Vereinen aus Tschechien bisher Mangelware. Nur 1983 und 1997 führte das Los Rapid mit Klubs aus dem östlichen Nachbarland zueinander. 1983/84 erreichte Rapid mit einem Sieg über Bohemians Prag das Viertelfinale im Europacup der Meister. Vierzehn Jahre später qualifizierte sich Rapid gegen Boby Brünn für den Hauptbewerb des UEFA-Cups.
Klare Fronten in den 1930er-Jahren
Auf Viktoria Pilsen ist Rapid in einem Bewerbspiel noch nie getroffen. Zwei Freundschaftsspiele gab es jedoch, das letzte liegt aber bereits fast 80 Jahre zurück. Keine der beiden Begegnungen fand in Wien statt.
Das erste Aufeinandertreffen kam am 23. Oktober 1932 in Pilsen zur Austragung. Am gleichen Tag absolvierte das österreichische Nationalteam in Wien ein Länderspiel gegen die Schweiz und siegte mit 3:1. Als einziger Rapidspieler nahm Johann Luef an dieser Begegnung teil und wirkte daher nicht für die Grün-Weißen in Pilsen mit. Aber auch ohne Luef siegte Rapid in Pilsen gegen Viktoria souverän mit 5:1. Hans Pesser brachte die Wiener mit zwei Treffern in Führung und Rudolf Vytlacil sorgte mit dem 3:0 für die vorzeitige Entscheidung. Nach einem Tor der Tschechen fixierte Franz Binder mit zwei Treffern in der Rapid-Viertelstunde den Endstand.
Turniersieg in Nordafrika
Mehr als drei Jahre später standen die beiden Teams einander erneut gegenüber. Aber diese Partie fand weder in Wien, noch in Pilsen, ja nicht einmal in Europa statt. Zu Weihnachten 1935 befanden sich beide Teams auf Reisen und nahmen an einem Turnier in Algier teil. Nach einem Sieg über Racing Universitaire (3:1) fand am 25. Dezember 1935 vor 8.000 Zuschauer das Finale gegen Viktoria Pilsen statt. Sieben Spieler der Siegermannschaft Rapids von 1932 standen auch 1935 gegen Viktoria Pilsen auf dem Feld. Diemal taten sich die Grün-Weißen aber deutlich schwerer. Es fiel nur ein Treffer durch Matthias Kaburek zum 1:0-Sieg, der Rapid Turniersieg eintrug.
Fast 80 Jahre später kommt es nun erstmals im Europacup zu einem Aufeinandertreffen der beiden Klubs. Mit dem dritten Sieg in der dritten Begegnung gegen Viktoria Pilsen würde Rapid einen großen Schritt in Richtung Qualifikation für die K.o.-Phase machen.
Statistik:
SK Rapid gegen Viktoria Pilsen:
Freundschaftsspiel, 23.10.1932
Viktoria Pilsen - Rapid 1:5 (0:1)
Pilsen, 5.000 Zuschauer, Schiedsrichter Kuchler
Tore: 0:1 (34.) Pesser, 0:2 (57.) Pesser, 0:3 (66.) Vytlacil, 1:3 (70.) Culick, 1:4 (76.) Binder, 0:5 (81.) Binder;
SK Rapid: Raftl; Jestrab, Tauschek; Wagner, J. Smistik, Skoumal; Smistik II, Vytlacil, Bican, Binder, Pesser;
Nordafrika-Reise, 25.12.1935
SK Rapid - Viktoria Pilsen 1:0 (1:0)
Algier, 8.000 Zuschauer, Schiedsrichter Riére
Tor: 1:0 (26.) Kaburek;
SK Rapid: Raftl; Jestrab, Czejka; Wagner, J. Smistik, Skoumal; Ostermann, Meister, Kaburek, Binder, Pesser;
Link: Karten-Infos zum Duell mit Viktoria Plzen.
(gp/gub)
Gesamtbilanz: 253 Spiele / 100 Siege / 50 Remis / 103 Niederlagen / Tore: 388:355
Bilanz im Ernst-Happel-Stadion (Praterstadion):
65 Spiele / 27 Siege / 18 Remis / 20 Niederlagen / Tore: 96:76
Die meisten Spiele für Rapid:
66 Spiele: Steffen Hofmann
49 Spiele: Peter Schöttel
46 Spiele: Reinhard Kienast
45 Spiele: Hans Krankl
44 Spiele: Rudi Flögel
43 Spiele: Heribert Weber
42 Spiele: Michael Konsel
40 Spiele: Walter Glechner Markus Katzer
38 Spieler: Kurt Garger, Markus Heikkinen, Mario Sonnleitner
Die meisten Tore für Rapid:
24 Tore: Steffen Hofmann
18 Tore: Hans Krankl
13 Tore: Nikica Jelavic
12 Tore: Rudi Flögel, Antonin Panenka
11 Tore: Rene Wagner
10 Tore: Zlatko Kranjcar, Louis Schaub
9 Tore: Christian Keglevits
8 Tore: Jörn Bjerregaard, Terrence Boyd