"Wichtig ist, jetzt einfach positiv zu bleiben!"
skrapid.at: Mit der Niederlage in der Südstadt haben wir den ersten, richtigen Rückschlag erlitten. Sowohl vom Resultat, wie auch vom Spielerischen hat es da nicht gepasst. Wie fällt dein Resümee, ein paar Tage danach, aus?
Boli Bolingoli: Es hat damit begonnen, dass wir in der ersten Minute nicht wach waren und gleich das erste Gegentor bekamen. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen und waren in der dominanten Position, aus der wir auch Chancen kreiert haben. Ich würde sagen, dass wir zwar immer besser ins Spiel gekommen sind, es aber eine Enttäuschung ist, durch solche Eigenfehler vermeidbare Tore kassiert zu haben. Das machte es ganz schwer, nochmal zurückzukommen.
Für dich war es zugleich das Startelf-Debüt, nachdem du in den ersten Partien eingewechselt wurdest. Welcher Moment deiner ersten Schritte in Grün-Weiß war für dich am Speziellsten?
Sicher das Spiel gegen Admira, weil ich zum ersten Mal von Beginn an dabei war. Wenn dir dann als Mannschaft ein Spiel wie am Sonntag passiert, vergisst du diesen besonderen Moment aber schnell und ärgerst dich einfach. Zuallererst steht der mannschaftliche Erfolg. Die Niederlage war einfach nicht notwendig, denn wir sind eigentlich in einer guten Form! Die anderen Spiele waren ganz gut, besonders hat es mich gefreut, zum Saisonstart das erste Mal vor unseren Fans in Hütteldorf einzulaufen!
Woran liegt es deiner Meinung nach?
Wir dominieren die meisten Spiele und das ist gut so. Es sind gute Leistungen von uns, bei denen wir, wie gegen Mattersburg und im Derby, auch mit 2:0 führen. Die Atmosphäre, die Fans, alles war super. Ich glaube, dass wir in solchen Momenten vielleicht zu viel auf einmal wollten. Wir sollten aber lernen, mehr die Initiative zu behalten, Ruhe zu bewahren und hier den Ball und die Positionen auch zu halten, um den Gegner müde zu machen. Das ist uns bisher nicht immer gelungen.
Ruhe - das braucht es bei Rapid auch in den nächsten Wochen, die herausfordernd genug werden. Jetzt kommt am Samstag Tabellenführer Sturm zu uns, was erneut ein heißes Duell verspricht.
Das Wichtigste ist, jetzt einfach positiv zu bleiben. Rapid ist der populärste, größte Verein des Landes und mit diesem Selbstvertrauen sollten wir auch auf den Rasen gehen. Wir müssen zeigen, dass wir immer da sind, egal, wie negativ jetzt vieles gesehen wird. Ja, der Start hätte besser laufen müssen. Das wissen wir. Aber es ist immer noch der Anfang der Saison, es werden noch viele Spiele kommen. Es liegt also an uns, für Siege zu sorgen und uns nicht verrückt machen zu lassen.
Zu dir persönlich: Wie hast du dich in Wien, in deinem neuen Umfeld akklimatisiert? Fühlst du dich hier schon wohl?
Ja, das war überhaupt kein Problem. Ich bin super aufgenommen worden und versuche, mich jetzt immer besser in die Mannschaft einzugliedern. Nicht nur spielerisch, sondern auch körperlich. Ich wohne direkt neben dem Ernst-Happel-Stadion, wo wir die meiste Zeit trainieren. Dort wohnen auch viele meiner Mannschaftskollegen und so unternehme ich viel mit Ivan Mocinic, Giorgi Kvilitaia, Stefan Schwab oder Joelinton. Das schweißt zusammen und ist wichtig für mich als neuen Spieler. Wien ist eine super Stadt, aber jetzt war ich erstmal mit zwei Dingen beschäftigt: Eine Wohnung zu finden und den Umzug über die Bühne zu bringen, sowie die volle Konzentration auf Fußball. Je besser du die privaten Dinge geregelt hast, umso mehr kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren.
tipico Bundesliga, 5. Runde:
SK Rapid - SK Sturm Graz
Samstag, 19. August 2017
Anpfiff: 16:00 Uhr
Einlass: 14:30 Uhr
Link: Karten-VVK-Infos zu den nächsten Spielen.
(gub)