Frage: Die Mannschaft befindet sich nun seit einer Woche hier in Kanada. Welche Eindrücke konntest du vom Land und der Stadt Edmonton bisher gewinnen?Erwin Hoffer: Die Menschen hier sind sehr freundlich. Ich glaube Edmonton ist eine typisch nordamerikanische Stadt, es sieht alles aus wie in einem Hollywood-Film. Die Hochhäuser, die gelben Taxis und die großen Einkaufszentren. Da hat mich besonders die West Edmonton Mall beeindruckt, mit Schwimmhalle, Eislaufplatz und einer Hochschaubahn. Alles unter einem Dach!Frage: Wie ist für dich die Vorbereitung verlaufen?Hoffer: Wir haben in Österreich in den drei Lehrgängen viel trainiert und haben darauf hingearbeitet topfit zu dieser WM zu kommen und hier auf höchstem Niveau zu spielen. In Kanada haben wir dort weitergemacht, wo wir in Österreich aufgehört haben. Danach wurde die Intensität des Trainings vom Teamchef etwas heruntergeschraubt und wir haben uns auf die kommenden Gegner vorbereitet.Frage: Welches Ziel hast du dir für diese WM gesetzt?Hoffer: Unser erstes Ziel muss es sein, die Gruppenphase zu überstehen. Danach ist alles möglich. Da müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Ich denke es muss auch erlaubt sein an den WM-Titel zu denken. Wir sind ja nicht hergekommen um auszuscheiden.Frage: Bei der U19-EM in Polen 2006 hast du vier von sechs rot-weiß-roten Treffern erzielt. Spürst du Druck, auch in Kanada für die Tore verantwortlich zu sein?Hoffer: Nein. Denn es geht hier nicht um einzelne Spieler, die ganze Mannschaft ist für den Erfolg und die Tore zuständig. Die 21 Spieler und das gesamte Betreuerteam müssen hart arbeiten. Wenn alles passt, dann wird uns der Aufstieg ins Achtelfinale gelingen. Außerdem dürfen wir unsere Gegner auf keinen Fall unterschätzen. Alle Teilnehmer sind stark, sonst wären sie nicht hier.Frage: Anton Polster hat gemeint, dass diese WM dein Turnier werden kann. Was sagst du dazu?Hoffer: Das ehrt mich natürlich. Aber jeder einzelne Spieler will bei dieser WM sein Bestes zeigen. Wenn ich das schaffe und die nötigen Tore mache und wir den Aufstieg schaffen, dann wird es heißen, dass es mein Turnier war.Frage: Als Stürmer wird man immer an seinen Toren gemessen. Das erste ist dir mit dem Führungstreffer gegen den Kongo schon gelungen. Hast du den Titel des Torschützenkönigs eigentlich im Hinterkopf?Hoffer: Als Stürmer muss man diesen Traum haben. Wenn ich sage, ich bin hierher gekommen um nur ein Tor zu schießen, wird mir das niemand glauben.
28.07.2015