Die Reise mag durch die geographische Lage vielleicht etwas anstrengender sein, als zu anderen Auswärtsspielen: Doch ein Besuch am Innsbrucker Tivoli ist für unsere Mannschaft immer einige Punkte wert. Um diese Tatsache zu belegen, muss man sich allerdings in der Rapid-Historie etwas zurück orientieren. In der Saison 1992/93 schlug Wacker Innsbruck Rapid am Tivoli mit 2:0 -  es sollte für lange Zeit der letzte Heimsieg der Tiroler gegen Rapid in der Meisterschaft werden. Denn in den sechs (!) nachfolgenden Saisonen verließ Rapid die Heimstätte der Innsbrucker, die in den Folgejahren unter diversen anderen Namen in der Liga firmierten, nie als Verlierer: Acht mal ging man als Sieger vom Platz, in vier Spielen wurden die Punkte geteilt. Erst als in Tirol ein Ruck durch die Mannschaft ging, und Meistertitel en suite eingefahren wurden, musste Rapid Punkte lassen: Im Juni 1999 verlor man erstmals nach gut sieben Jahren wieder mal am Tivoli - 1:2, und das schon in der ersten Meisterschaftsrunde. Doch wie bekannt, musste der Gegner aus dem Westen aufgrund finanzieller und anderer Probleme bald in untere Regionen übersiedeln. 2004 gelang jedoch überraschend rasch der Aufstieg in Österreichs höchste Spielklasse und Rapid konnte sich wieder auf seinen liebsten Auswärtsplatz freuen - ungeachtet vom Gegner, denn auch die Duelle mit den Innsbruckern an sich versprachen meistens immer emotionale Oberklasse. Doch weil Rapid in jeder Pore auf seine Tradition pocht, erinnerte man sich auch wieder an die "gute alte Zeit" anno 1992 - und startete eine neue Serie: Seit dem Wiederaufstieg der Tiroler gastierte unsere Mannschaft bisher sieben Mal am Tivoli - und siegte in vier Spielen (zuletzt beim 3:2-Erfolg im April 2007 durch Tore von Korkmaz, Bazina und Katzer). Dreimal remisierte man, wie im letzten Aufeinandertreffen, als Martin Hiden in der Rapid-Viertelstunde traf. Aber verloren? Bisher nicht. Zeit also, die neue Serie am Samstag weiter auszubauen. (gub)
28.07.2015