Auch einen Tag nach dem Urteil des Strafsenats 1 der Bundesliga dreht sich bei den Grün-Weißen alles, um die Neuaustragung des Spiels gegen den Sportclub Rheindorf Altach. Nicht einmal 24 Stunden nach dem glanzvollen Auftritts Rapid gegen die SV Ried (4:0) kam der Senat zu dem Urteil, dass es zu einer Neuaustragung der Partie kommt. Das Rauschen im Blätterwald ließ nicht lange auf sich warten. „1-2 zählt nicht mehr! - Knalleffekt: Neuaustragung von Altach-Rapid“, titelt die heutige Ausgabe der „Kronen Zeitung“. Die Tageszeitung „Österreich“ schreibt: „Rapid-Altach wird wiederholt – Elfmeter-Pfiff kam für Payer zu früh, sagt Strafsenat“ und der „Kurier“ berichtet von einem „Paukenschlag im Pfeifkonzert“. In Hütteldorf gibt man sich bedeckt, alle blicken vorwärts in Richtung Graz. „Bis Dienstag läuft noch die Einspruchszeit von Altach. So lange dieses Urteil nicht bestätigt ist, wollen wir von Seiten Rapids keine Kommentare zu dieser Causa abgeben, weil wir den Fokus auf die kommenden Aufgaben gerichtet haben“, sagt Rapids Sportdirektor, Alfred Hörtnagl. Auch Trainer Peter Pacult und Verteidiger Hannes Eder wollen sich zu diesem „schwebenden Verfahren“ nicht zu Wort melden. „Wir werden jetzt auch nicht bei jedem Spiel schauen, wer das Match leitet“, so Pacult. Trotzdem, rechnet man die Verlustpunkte ein, fährt Rapid nach momentanem Stand sogar als Tabellenführer in die steirische Landeshauptstadt. Am Sonntag trifft man in Graz auf Winterkönig Sturm, die mit zwei Niederlagen und einem Sieg, eher mäßig, in die Rückrunde gestartet sind. Rapid hingegen fuhr aus drei Spielen, wobei jenes gegen die Vorarlberger aus Altach mit großer Wahrscheinlichkeit neuausgetragen wird, sechs Punkte ein. Rapid-Trainer Pacult bringt es auf den Punkt: „Wir spielen jetzt gegen Sturm Graz. Das ist das Wichtigste.“ Verteidiger Hannes Eder, der am Mittwoch gegen Ried ein starkes „Comeback“ ablieferte, zeigt sich optimistisch: „Rapid muss zeigen, dass man auch gegen einen direkten Konkurrenten auswärts punkten kann.“ Ob ihn das Image des „Kung-Fu-Meisters“ störe? „Nein, ich finde es eher witzig und amüsant.“ Über sein Tor gegen Ried meint er etwa, dass Geduld eben Rosen bringe… Auch Chefcoach Peter Pacult spricht lobend über Hannes Eder: „Hannes hat seine Aufgabe gegen Ried sehr gut gelöst.“Die von Eder angesprochene Geduld wird man in Graz-Liebenau auch haben müssen. Kapitän Steffen Hofmann erlitt im Spiel gegen Ried einen Bluterguss, die letzten zwei Tage konnte er dadurch nicht voll mit trainieren, gibt Peter Pacult zu Protokoll. „Steffen hat Schmerzen beim Laufen.“ Markus Heikkinens grippaler Infekt ist ebenfalls noch nicht ganz auskuriert und Stürmer Jimmy Hoffer liegt mit 38,5 Grad Fieber im Bett. „Wir haben die Qualität im Kader, um jeden zu ersetzen“, meint Hannes Eder optimistisch, „denn am Sonntag gelten keine Ausreden", hängt der 24-Jährige noch hinten dran. Die ersatzgeschwächten Rapidler benötigen also einen starken zwölften Mann, den sie in Graz aber auf alle Fälle haben werden. Der Auswärtssektor in Graz ist seit gestern restlos ausverkauft. 1500 Fans werden die Mannschaft aus Wien in die Steiermark begleiten. Zu einem Ergebnistipp lässt sich Peter Pacult trotz der großen Unterstützung dennoch nicht hinreißen: „Wünschen tut man sich immer das Maximalste.“ In diesem Fall würde sich der Rapid-Trainer am Liebsten wahrscheinlich drei Punkte wünschen.(chb)
28.07.2015