Eine gehörige Portion Zweckoptimismus brauchte es für die grün-weißen Fans, die wieder in Scharen nach Graz pilgerten hatte Rapid doch die ersten beiden Saisonduelle gegen Sturm verloren, eines davon sehr schmerzlich (1:5). Doch optimistisch war auch Trainer Pacult, der Korkmaz an vorderster Front aufbot, statt Hoffer, der krank das Bett hütete. Für beide Mannschaften war klar, dass nur ein Sieg das jeweilige Team im Rennen um den Titel hält, dementsprechend agierten sie auch. Verhalten, ein paar Schüsse zum Abtasten, mehr war da nicht. Ausnahme: Boskovic scheitert aus kurzer Distanz im Rutschen (25.). Erst, als Joker Stefan Maierhofer ins Spiel kam, gab es wieder richtige Torgefahr: Nur eine Minute nach seiner Einwechslung springt er höher als alle und verwertet einen Hofmann-Freistoß per Kopf (67.) – 0:1. In der Folge drückten beide Mannschaften aufs spielerische Gaspedal, doch erst ein schöner Weitschuss von Mario Bazina zum 2:0 (85.) machte die Grazer Träume zunichte und wahrte Rapids Chance. Ein Sieg, der noch lange nach Spielschluss vor dem prall gefüllten Rapid-Sektor gefeiert wurde.Nur fünf Tage später stand bereits das „Rückspiel“ an, die Grazer gastierten wieder in Wien-Hütteldorf. Für die Fans natürlich ein weiteres Spitzenspiel, welches auch zahlreich besucht wurde, für die Mannschaften eine weitere Prüfung: Wer behält die Nerven und macht die notwendigen drei Punkte? Zuerst: Sturm nicht, den Jantscher vergibt auf ganz kurzer Distanz (25.). Dann: Sturm doch, denn Krammer wird per Stanglpass bedient und verwertet ihn zur Führung (30.). Kurz darauf brannte der Hut, als Helge Payer mit zwei tollen Reflexen gerade noch retten konnte: Schnell nimmt er sogleich den Ball auf, schlägt ihn weit nach vorne auf Mario Bazina, der ganz allein aufs Tor zu sprintet und ausgleicht – 1:1 (34.). Nach Gelb-Rot für Jantscher gerät der Spielfluss etwas ins Stocken, einen Stangenschuss der Grazer später beantwortet Rapid mit einem weiteren Stürmer: „Jimmy“ Hoffer kommt ins Spiel, überläuft seinen Gegenspieler, wird niedergerissen. Den Elfmeter, der daraufhin gegeben wird, verwandelt Steffen Hofmann souverän, 2:1 (82.), der nächste Sieg für unsere Mannschaft. Stefan Maierhofer erlitt einen Nasenbeinbruch, und lief seither mit Maske auf die Felder der Bundesliga.Im strömenden Regen zu Mattersburg dauerte es zunächst lange, bis die Mannschaften so etwas wie Spielkultur produzierten – zu zerfahren, zu unberechenbar gestaltete sich das Spiel auf dem glitschigen Boden. Als Helge Payer kurz vor der Pause eine Möglichkeit von Atan abwehrte, war das zugleich Produkt wie Beweis einer eher ereignislosen ersten Hälfte. Einzig Bazina (42.) und (58., vom Verteidiger auf der Linie gerettet) sorgte für grün-weiße Höhepunkte bei diesem unfreundlichen Wetter.  Ebenso wenig schön: Gelb-Rot für Christian Thonhofer nach wiederholtem Foulspiel. Jetzt kam Mattersburg auf, kurz vor dem Ende klärt erneut Payer bravourös gegen Ex-Rapidler Jancker (82.), um kurz darauf, als alles bereits mit dem Schlusspfiff rechnete, doch hinter sich greifen zu müssen: Flanke in den Strafraum, Jancker verwertet mit der Ferse, hält sich aber mit dem Jubel gegen seinen ehemaligen Verein zurück (90.). Eine Respektsbezeugung, die auch schon das einzige war, das an diesem Tag erfreulich stimmen konnte. Regennass und aufgeweicht ging es nach Wien zurück, wo schon das Derby wartete.Seite 2 Spielzusammenfassung, 27. Runde: Sturm Graz – SK Rapid 0:2 (Video).Bilder zum Spiel.Spielzusammenfassung, 28. Runde: SK Rapid – Sturm Graz 2:1 (Video).Bilder zum Spiel.Spielzusammenfassung, 29. Runde: SV Mattersburg – SK Rapid 1:0 (Video).Bilder zum Spiel.
28.07.2015
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