„Schon in der Früh bin ich in Glasgow angekommen“, berichtet Andy Marek aus der schottischen Arbeiterstadt, „und bereits der Taxifahrer, der mich zum Stadion brachte, wusste über die aktuellen Geschichten über Rapid und Celtic aus den Medien Bescheid. Ich war also gespannt, was mich – und Rapid nächste Woche – sonst noch so erwartet.“ Doch es kam alles anders, als vielleicht im Vorfeld ein bisschen befürchtet. Vor Ort machte man sich zusammen ein Bild mit den Verantwortlichen von Celtic, besprach die Routen, auf denen die Rapid-Fans nächste Woche verkehren so auch den gemeinsamen Meeting Point am Spieltag, bei dem 49 (!) Busse unsere Anhänger zum Stadion der Gastgeber bringen werden.Selbst am Ort des Geschehens angekommen, präsentierte sich Marek ein „reines Fußballstadion, alles in Grün-Weiß. Und ein wirklich sehr freundlicher Empfang von den Celtic-Verantwortlichen.“ Zusammen schaute man sich an, wo die Busse parken werden, wie man zu den Eingängen in den Rapid-Sektor kommt, inspizierte Kabinen wie unseren Gästeblock. Dieser reicht entgegen anders lautender Gerüchte bis zum Spielfeldrand und fasst 2500 Fans – und direkt darüber werden keine schottischen Fans sitzen.Die Sicherheitsbesprechung mit den hiesigen Chefs, sowie Polizeivertretern brachte ebenfalls klärende Gespräche: Dass etwa ein ehemaliger Celtic-Spieler medial gegen Rapid Stimmung macht, gefällt auch dem Verein nicht. Celtic wird sich spätestens Anfang nächster Woche dieses Themas annehmen und dagegen wirken, „denn von uns denkt keiner daran, was vor 25 Jahren war. Das jetzige Spiel ist um ein Vielfaches wichtiger und darauf konzentrieren wir uns“, betonte ein Vereinsoffizieller. Verwundert gab man sich aber über Rapids ursprüngliche Idee, ganz in Rot anzutreten. "Dass dieser für unsere Spieler gedachte Motivationsschub so polarisieren würde, haben wir sicher etwas unterschätzt“, so Andy Marek: „Deshalb wird Rapid wie schon vor Monaten der UEFA bekannt gegeben, in unseren Gründungsfarben in Blau-Rot auf den Platz gehen. Wenn andere Leute sticheln, müssen wir als Verein nicht noch mitmachen.“Celtic begrüßt diese Maßnahme und distanzierte sich noch einmal von diversen Medienberichten und Aussagen eines ehemaligen Spielers: „Das ist nicht im Sinne des Vereins. Nicht alles, was man wo liest, stimmt auch.“ Einen weiteren gemeinsamen Nenner fand man in der Zielsetzung für Donnerstag: Ein schönes, spannendes Spiel. „Sie haben großen Respekt vor uns. Das 3:0 gegen den HSV wurde auch in Glasgow genau registriert und sie wissen, was fantechnisch bei uns los ist“, so Andy Marek, der die Offiziellen von Celtic zitiert: „Wir haben gesehen, was in Birmingham los war.“ (Anmerkung: Angesprochen ist hier die grün-weiße Stimmung bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen Aston Villa). Gemeinsam kam man überein, dass es ein ganz wichtiger Austausch, ein sehr wichtiges Treffen war. Unser Klubservice-Leiter, der später mit den Verantwortlichen am Flughafen noch die Gegebenheiten vor Ort kontrollierte (wo halten sich die Rapid-Fans auf, wie läuft der Transfer zu den Bussen ab, usw.), schloss zufrieden und positiv gestimmt mit: „Alle hier in Glasgow präsentierten sich sehr professionell und gastfreundlich. Abneigung war in keinster Weise zu spüren. Man möchte einen spannenden Europacup-Abend – und ich hoffe, den können wir spielerisch bieten, es wird sicher ein unvergessliches Spiel für uns!“ Grün-weiße Grüße aus Glasgow wünscht Andy Marek!(gub)
28.07.2015
Verein