Seit Oktober 2007 gibt es das Projekt Pro Rapid. Federführend dafür zeichnen zwei Männer: der eine unser Sportdirektor Alfred Hörtnagl, der andere Mag. Josef Wegenberger von der Gesellschaft für Wirtschaftspsychologie und Organisationsdynamik. In der neuen Ausgabe des Rapid-Magazins, erklärt Alfred Hörtnagl, wie es zu der Partnerschaft gekommen ist und welche großen Vorteile diese Partnerschaft für die Ausbildung unserer jungen Spieler mit sich bringt. Hier das gesamte Interview:SK Rapid: Seit knapp 2 Jahren gibt es nun schon Pro Rapid. Wie ist es zu der Kooperation mit der GWO (Gesellschaft für Wirtschaftspsychologie und Organisationsdynamik) gekommen?Alfred Hörtnagl: Der Kontakt ist schon zu Beginn meiner Tätigkeit beim SK Rapid zustande gekommen. Da ist eines Tages eine Mappe von GWO-Josef Wegenberger auf meinem Schreibtisch gelandet und da ich auch zu diesem Zeitpunkt jemanden gesucht habe, mit dem ich Mental- und Persönlichkeitstrainings aufbauen kann, hat sich das dann natürlich sehr gut getroffen! Nach einem gemeinsamen Termin war es klar, dass wir mit seinen Möglichkeiten gut zusammen kommen werden. Es wurden von Anfang an alle Mitarbeiter und Trainer in das Projekt integriert, was meiner Ansicht nach ein entscheidender Faktor ist, da dann alle an einem Strang ziehen. SK Rapid: Das Projekt Pro Rapid zielt ja darauf ab, die Persönlichkeit der Spieler zu fördern…Alfred Hörtnagl: Korrektur, es war ein Projekt. Mittlerweile ist es zu einer fixen Institution geworden. Am Anfang war uns wichtig, dass wir uns mal das Gerüst anschauen, das dafür notwendig ist - Josef Wegenberger war daran maßgeblich beteiligt. Dann sind wir damit in die Praxis gegangen und haben es auch da ständig weiterentwickelt. Ich glaube, dieser Prozess der Weiterentwicklung hört nie auf, damit die Qualität immer besser wird.Um zur Frage zurück zu kommen: Pro Rapid zielt darauf ab, die Persönlichkeit des Spielers zu entwickeln. Das passiert in zwei Teilen: in einem fußballspezifischen, in Einzel- und Gruppentrainings. Das andere ist die Persönlichkeit, den Menschen sozusagen als Ganzes zu fördern. Dies geschieht in vielen Bereichen wie Mentaltraining, Kommunikation oder Konfliktlösungstraining sowie Medientraining. Es handelt sich also um ein ganzheitliches Entwicklungskonzept, wo der Mensch im Mittelpunkt steht: einerseits Persönlichkeit und andererseits Fußball. Wir bieten den Besten zwischen 15 und 19 Jahren die Möglichkeit dies zu nutzen. Ziel ist es, Nachwuchsspieler auf dem schnellsten Weg zum Erwachsenenspieler auszubilden bzw. in die Kampfmannschaft zu integrieren. Als Vorstufe gibt es schon das Junior Project Team, das schon mit den Kleinsten versucht, die Persönlichkeit zu trainieren, aber derzeit eher im Mentalbereich. SK Rapid: Wer sind im Moment die Spieler, die daran teilnehmen?Alfred Hörtnagl: Die Spieler, die jetzt ins Ausland gegangen sind (Korkmaz, Hoffer, Maierhofer, Anm.) sind noch nicht aus diesem Projekt hervorgegangen. Aber die nächste Welle, also Spieler wie Drazan, Pehlivan, Trimmel oder Ildiz wachsen schon aus Pro Rapid heraus. SK Rapid: Welchen Weg soll Pro Rapid in Zukunft gehen? Ist so etwas beispielsweise auch noch für die Profis interessant?Alfred Hörtnagl: Wir haben bewusst den Nachwuchs ausgewählt, weil wir damit eine Basis schaffen wollen, dass die Spieler als Persönlichkeit wachsen können. Junge Spieler sollen schon von unten „nachschieben“, um von den unteren Leistungsstufen nach oben zu „drängen“. Getreu dem Motto: Entwicklung vor Tabelle und Ausbildung vor Tabelle. Da gibt es eine Perspektive und einen Zeitrahmen, der mit dem Spieler individuell erarbeitet wird. Momentan sind 8-9 Spieler im Kader nachgerückt, die sorgen natürlich für positiven Konkurrenzkampf, das könnten wir uns mit externen Spielern gar nicht leisten. Was das fußballspezifische anbelangt, wird der Spieler an die Kampfmannschaft von Pro Rapid übergeben, aber einzelne Teile können weiterhin von den Spielern in Anspruch genommen werden. Bestes Beispiel ist Christopher Trimmel, der, wie einige andere auch, und das freut mich sehr, das Coaching bei Josef Wegenberger weiter nützen möchte.
28.07.2015