Hamdi Salihis wunderschönes 3:1 gegen Kapfenberg machte den fünften Heimsieg Rapids in Folge klar. Damit hatte unsere Mannschaft wieder vorgelegt. Und es war das Glück des Tüchtigen, dass unser unmittelbarer Konkurrent um die Tabellenspitze gestern Punkte ließ. Damit ist Grün-Weiß jetzt auch punktemäßig klarer Tabellenführer (nachdem alle 18 Spiele absolviert haben), denn zuvor war es nur die Tordifferenz, die uns ganz nach oben hievte. „Das macht mich sehr glücklich und ist ein Beleg für die gute, aber auch harte Arbeit, die wir heuer geleistet haben“, bestätigte unser Trainer Peter Pacult nach dem Spiel vom Samstag. Rapid ist somit Herbstmeister, kann aber bereits am kommenden Samstag einen weiteren, vermeintlichen „Titel“ holen: Jenen des so genannten „Winterkönigs“, wenn man auch Ried besiegt und dann somit über die nächsten Monate Tabellenführer bleibt. Es sind Auszeichnungen, die zwar in keiner Ruhmesbilanz auftauchen, die aber gut tun. Denn so manchem Spieler steckt die Müdigkeit bereits in den Knochen.„Man spürt die vielen Matches der letzten Wochen schon sehr“, sagt etwa Nikica Jelavic, der immer noch Schmerzen in seiner Schulter verspürt, gegen Kapfenberg aber die Zähne zusammenbiss. „In manchen Körperteilen hab ich überhaupt keine Energie mehr“, grinst er und schlägt wie zum Beweis mit dem Finger auf den Tisch: „Ich spüre gar nichts…“. Zumindest vor dem Jubel der Fans nach seinem Tor am Samstag blieb er aber nicht resistent. Wie man auch gegen den Hamburger SV in der vergangenen Woche bemerkte, fehlt dem einen oder anderen unserer Spieler momentan sicher die Spritzigkeit. „Wenn man sieht, wieviele Partien z.B. Soma gemacht hat, seit er bei uns ist, so ist das wenig verwunderlich“, erklärt Pacult. Etwas Entspannung fand Grün-Weiß zumindest auf der gestrigen, offiziellen Weihnachtsfeier. Wobei, die diversen Showeinlagen, die auf die rund 1700 Fans warteten, mussten ja auch von unseren Spielern vorgeführt werden. „Und selbst das kostet ordentlich Energie“, pustet Jelavic aus, und man weiß nicht, ob in diesem Satz nicht ein Funken Humor mitschwingt. Die nötige Kraft sollen unserer Mannschaft aber wie gesagt mehrere Umstände mitgeben: Neben der Tabellenführung hat man auch mit 42 Treffern die meisten Tore erzielt, mit 17 Gegentoren ist man ex aequo bei den wenigsten erhaltenen mit dabei. Einen weiteren Beleg der Hütteldorfer Offensive gefällig? Das 0:0 letzte Woche in Salzburg war erst das dritte (!) torlose Remis unter Peter Pacult in der Meisterschaft. Qualität hat unsere Mannschaft somit auch heuer, das wurde mehrfach bewiesen. Mit diesem Gefühl im Hinterkopf sollten also auch die letzten Aufgaben heuer zu packen sein!(gub)
28.07.2015