Der  Unterschied könnte größer nicht sein: Vom vollen Praterstadion ins kleine und mit 6.500 Besuchern (davon rund 1.500 Rapidler) auch nicht ganz volle Kapfenberger Fekete-Stadion. Nur drei Tage nach dem Europa League-Spiel gegen Besiktas Istanbul hat uns die Liga also wieder. Rapid begann in der Obersteiermark wie am Donnerstag mit der Innenverteidigung Patocka/Soma und außen mit Kayhan sowie Sonnleitner rechts. Den Sturm bildeten Vennegoor of Hesselink (VoH) und Salihi.Bereits zu Beginn war zu erkennen, dass der KSV hoch motiviert ans Werk ging, die Leichtigkeit des Spiels in Wien hatten die Steirer jedoch verloren. Vor allem die Defensive der Kapfenberger wirkte verunsichert. So hatte unsere Mannschaft  bereits in der Anfangsphase Spiel und Gegner ganz gut im Griff und in der 14. Minute durch VoH per Kopf und nach Vorarbeit von Hofmann über rechts auch die erste große Möglichkeit. Fünf Minuten danach hätte sich nach einer Flanke von der anderen Seite der aufgerückte Patocka beinahe in die Torschützenliste eintragen können. Der Kapfenberger Taboga verstolperte im Gegenzug eine dicke Chance für die Gastgeber. Zwei gute Einschussmöglichkeiten ließ Rapid im Anschluss durch Pehlivan ungenützt. Bei einem überraschenden Entlastungsangriff in Minute 31 hatte Rapid Glück, dass Kröpfl, der auf Hedl alleine zustürmte, der Mut verlies. Danach kam für den leider Verletzten Kayhan (Oberschenkelverhärtung) Katzer. Rapid blieb am Drücker, hatte auch noch weitere Chancen, konnte die Verunsicherung der Einheimischen aber leider nicht nutzen. Ganz im Gegenteil: Kurz vor der Pause musste sich die Mannschaft auch noch beim zuletzt in Kritik geratenen Tormann Hedl bedanken, der mit einem tollen Fußreflex im 1:1 gegen Elsneg Rapid vor dem Rückstand bewahrte.Sechs Minuten nach Wiederbeginn dann eine sogenannte "100prozentige" für den Rekordmeister, doch Salihi spielte - selber am Fünfmertereck stehend - leider nicht für den vor  dem leeren Tor besser postierten Hofmann auf und vergab somit leichtfertig die Führungschance. Nachdem sich bis zur 68. Minute am Spielstand nichts änderte, reagierte Trainer Pacult und brachte Nuhiu für den glücklosen Salihi. Und der hätte mit seiner ersten Ballberührung auch fast einen Traumeinstand gefeiert, sein Halbvolley streifte allerdings nur die Querlatte.  Zu Beginn der Rapidviertelstunde der nächste Angriff der Hütteldorfer durch Kavlak, der nur mehr durch ein Foul vom Ball zu trennen war. Sharifi kassierte dafür die (zweite) Gelbe und musste vom Platz. Die Feldüberlegenheit von Rapid wurde somit noch deutlicher – was fehlte war "nur" (trotz Großchancen im Minutentakt) das erlösende Tor. Für  die letzten zehn Minuten brachte Pacult dann noch Trimmel für Pehlivan. Und abermals hatte unsere Mannschaft Glück, dass Kapfenberg im Konter nicht das Führungstor erzielte. Es blieb beim 0:0 und zumindest vier Punkten aus den beiden Partien gegen Kapfenberg.Stimmen zum Spiel:Peter Pacult: "Wir hatten mehr Ballbesitz und mehr Chancen. Wir haben das Spiel klar dominiert. Leider vergeben wir derzeit zu viele Chancen, da müssen wir hart weiterarbeiten. Wenn wir am Schluss aus dem Konter noch ein Tor bekommen hätten, wären wir zurecht die Deppen der Nation gewesen. Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Wir haben in den vergangenen 21 Tagen sieben Spiele gehabt, da ist es klar, dass einige Spieler geistig und körperlich nicht mehr ganz frisch sind."Mario Sonnleitner: "Wir haben das Spiel kontrolliert, wir waren die bessere Mannschaft. Aber der letzte Pass hat nie den richtigen Spieler gefunden, das war der Fehler. Wir wollten zu null spielen, wenigstens das ist gelungen. Negativ war, dass uns kein Tor gelungen ist. Wir müssen punkten und aufholen."10. Runde: Kapfenberg - SK Rapid 0:0Franz-Fekete-Stadion, 6.500 Zuschauer, SR DrabekKapfenberg: Wolf - Sharifi, Mavric, Taboga, Kocin - Hüttenbrenner, Erkinger (46. Alar) - Kröpfl (74. Schmid), Sencar, Felfernig - Elsneg (62. Fukal)SK Rapid: Hedl - Sonnleitner, Soma, Patocka, Kayhan (33. Katzer) - Hofmann, Kulovits, Pehlivan (81. Trimmel), Kavlak - Vennegoor of Hesselink, Salihi (68. Nuhiu)Gelb-Rote Karte: Sharifi (76.)Gelbe Karte: ErkingerStatistik zum Spiel | Bildergalerie | Bewerte unsere Spieler | Video-Zusammenfassung | Diskussion(ks)
28.07.2015