Ginge es allein nach dem Selbstvertrauen, so würde unsere Mannschaft am heutigen Sonntag wohl ein ganz gutes Bild abgeben. Unmittelbar vor dem anstehenden, 296. Wiener Derby präsentierten sich Trainer Peter Pacult und Helge Payer auf der Pressekonferenz zum Spiel äußerst positiv, locker, wohl gelaunt. Aber es ist bei weitem kein Galgenhumor, sondern vielmehr zweckmäßiger Optimismus, den es aufgrund unserer Platzierung in der Tabelle auch benötigt. Ein Auswärtsspiel beim Erzrivalen, der noch dazu Tabellenführer ist? Was heißt das für Grün-Weiß? "Wir wissen, dass die Austria momentan sehr gut drauf ist, viele sprechen dort vom Meistertitel, aber genau hier sehe ich unsere Chance", so Payer, "die Violetten sind jetzt gehörig unter Druck und können auch schon mal die Nerven verlieren, wenn etwas passiert, was ihnen nicht ins Konzept passt." Zuletzt gesehen, als Sturm in Favoriten plötzlich mit 2:0 führte (Endstand 2:2). "Also können wir nur angreifen und versuchen, das erste Tor zu machen, dann wird man sehen, was passiert", schließt Payer, der im heurigen Jahr "unbedingt einen Derbysieg in Grün-Weiß" möchte. Umkehrschlüsse und KopfsachenAuch wenn die Favoritenrolle vermeintlich vergeben ist (Pacult: "Sie liegt klar bei der Austria") - das heißt noch lange nichts, vor allem nicht in einem Derby. Das haben wir zuletzt im November beim Auswärtsspiel gesehen, das Rapid umjubelt mit 1:0 gewann - die Gastgeber spielten, aber wir siegten. Gehen wir ein Duell zurück, dann war die Rolle wieder umgekehrt: Rapid dominierte, aber leider gelang den Violetten bei uns ein Auswärtssieg. "Sicher, auch wir sind jetzt unter Druck geraten", erzählt Payer, "aber bei uns muss niemand motiviert werden. Erstens, weil wir selbst einen Sieg wollen. Zweitens, weil unsere Fans einen fordern. Und nicht zuletzt, weil ein Blick auf die Tabelle genügt - wir dürfen nicht verlieren."Von äußeren Umständen soll sich die Mannschaft aber nicht irritieren lassen, betont unser Trainer: "Auch nicht verstecken dahinter, wir wollen einfach rausgehen und spielen!" Zum Einsatz kommen kann wohl Boris Prokopic nach seinem gegen Ried erlittenen Nasenbeinbruch, mit Sicherheit ausfallen werden neben Veli Kavlak (Ermüdungsbruch in rechter Kniescheibe), Markus Heikkinen und Tanju Kayhan (beide gelbgesperrt) noch Jan Vennegoor of Hesselink (Muskelfaserriss) und Andi Dober (Aufbautraining). Yasin Pehlivan ist nach seiner Grippe wieder gesund. Rückschlag am SamstagEinmal mehr schlug das Verletzungspech unbarmherzig zu - im Abschlusstraining am Samstag Nachmittag musste Rene Gartler mit schmerzverzerrtem Gesicht abbrechen. Unser Stürmer war unsanft am Boden gelandet und schon beim Aufprall war ersichtlich, dass da eine ganz unschöne Verletzung herausschauen würde: Gartler erlitt einen komplizierten Unterarmbruch (rechts), bei dem sich der Knochen verschob - dadurch muss er in Kürze auch operiert werden und fällt längere Zeit aus....mit dem Schock sollte sich unsere Mannschaft aber nicht zulange beschäftigen - man wird dennoch voll motiviert in das anstehende Spiel gehen.Wer also auch immer auflaufen wird, alle wissen, so Peter Pacult, "dass noch ordentlich Luft nach oben vorhanden ist, um sich zu verbessern. Und in der jetzigen Situation lassen sich neue Kräfte mobilisieren, da ist vieles Kopfsache." Diese sind vielleicht heute ausschlaggebend, wenn einmal mehr jene Mannschaft als Sieger aus dem Derby hervorgeht, von der man es momentan nicht so erwartet - Rapid!      25. Runde: FK Austria - SK Rapid Sonntag, 13. März 2011Anpfiff: 16:00 Uhr (live auf Sky, ORF eins und skrapid.at Live-Ticker) (gub)   
11.03.2011