Wie schnell manchmal, aber vor allem im Fußball die Zeit vergeht, das zeigt sich nicht nur an Befindlichkeiten von Vereinen – heute ein Unentschieden, morgen ein Sieg. Sondern auch an Karrieren von Spielern, wie an jener von Lukas Grozurek: Vor genau einem Jahr stieß er mit Amateur-Kollege Dominik Wydra von den Rapid-"Amas" zu den Profis, "und zunächst war ich natürlich perplex, aber positiv überrascht – ich hatte Geburtstag und sollte zu Leistungstests auf die Schmelz mitkommen. Und dann, als alles gepasst hat, bekamen wir Bescheid, dass wir mit zum Team gehören und ebenso nach Portugal ins Trainingslager reisen werden." Gesagt, getan. Grozurek und der um drei Jahre jüngere Wydra bestiegen den Flieger, waren in der Vorbereitung mit dabei und bekamen – Grozurek gleich beim Rückrundenstart in Wiener Neustadt, Wydra später an seinem 18. Geburtstag – ihr Profidebüt in der höchsten Spielklasse. "Ich hoffe, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Dass es so schnell geht, damit hat wohl niemand gerechnet, am wenigsten ich", lächelt der 21-jährige, der bis dato 38 Pflichtspiele absolviert und dabei fünf Treffer erzielt hat. Schöne Stunden folgten, "wie die ersten Derbys, auch wenn die Resultate nicht so besonders waren", oder seine Tore gegen Kapfenberg (erster Treffer) oder gegen RB Salzburg auswärts. Während es im ersten Halbjahr ganz gut lief und die Leistungskurve aufwärts zeigte, "so war die zweite Jahreshälfte nicht so einfach für mich. Da war ich mit meinen Leistungen nicht immer zufrieden, da muss ich noch konstanter werden. Aber ich denke, einen jungen Spieler kann ein kleiner Leistungseinbruch nicht so zurückwerfen. Wichtig ist nur, dass man wieder herausfindet und zeigt, was man kann." Die jetzige Verlängerung bis Sommer 2015 gibt ihm aber einen Schub, zumindest mental, nach vorne: "Ich sehe dadurch, dass man Vertrauen in mich setzt und das möchte ich zurückzahlen. Mein Ziel ist es, heuer Stammspieler zu werden." Dazu will Lukas gleich im Trainingslager in Portugal (ab dem kommenden Mittwoch) die entsprechenden Leistungen bringen. Denn: "Ich will zeigen, dass ich immer spielen möchte – ich zähle mich nicht mehr zu den ganz jungen Spielern, sondern ich bin einer, der heuer den nächsten Schritt machen will."(gub)
18.01.2013