Im Sommer 2013 musste Stefan Holzmeier den Verein verlassen, da sportlich nicht mehr mit ihm geplant wurde. Trainer Norbert Schweitzer holte ihn aber nach eineinhalbjähriger Absenz wieder zurück nach Hütteldorf, da er von den Stärken des Innenverteidigers überzeugt ist. Zusätzlich soll der 25-Jährige mit seiner Einstellung und Erfahrung das gewisse Etwas in die noch junge Mannschaft bringen, um so schnellstmöglich die unteren Tabellenplätze zu verlassen.skrapid.at: Nach eineinhalb Jahren hast du wieder den Weg zurück zu Rapid gefunden. Wie ist das Gefühl wieder in Grün-Weiß das Feld zu betreten?Stefan Holzmeier: Sehr gut! Es fühlt sich richtig an. Man merkt einfach, dass das Herz und der Kopf immer bei Rapid gewesen sind. Ich habe oft Späße darüber gemacht, wie es wohl wäre, wieder hier zu sein. Daher ist es für mich umso schöner, dass das jetzt so gekommen ist. Du hast im Sommer 2013 den Verein verlassen. Welche Gründe waren ausschlaggebend, dass du dir eine neue Herausforderung gesucht hast?Grundsätzlich war es so, dass ich meine beiden Studien beendet habe und dadurch auch die Weichen im Leben neu gestellt wurden. Insofern war es ein günstiger Moment. Ich habe die Möglichkeit genutzt mich neu zu orientieren, eben auch um Beruf und Fußball unter einen Hut zu bekommen. Aus diesem Grund hat sich die Veränderung auch gut angeboten einen neuen Weg einzuschlagen. Du hast bereits einen Teil des Nachwuchses bei Rapid durchlaufen und mit vielen aus der jetzigen Kampfmannschaft zusammen gespielt. Wie lange warst du zuvor insgesamt bei Rapid? Was war deiner Meinung nach ganz besonders? Insgesamt habe ich knapp zehn Jahre bei Rapid gespielt, davon vier Jahre für den eigenen Nachwuchs und sechs für die zweite Mannschaft. Ich habe hier vieles erlebt, dass ich in meinem Leben nicht missen möchte. Besonders der Titel in der damaligen U19 Akademie und die Turniere im Ausland, wo wir immer gegen renommierte Mannschaften gespielt haben und uns beweisen konnten. Die Cup-Erfolge in der Saison 2011/12, wo wir bis ins Achtelfinale gekommen sind und große Mannschaften, wie den WAC und Wr. Neustadt ausschalteten oder in der Saison 2008/09 wo wir noch einen drauf gelegt haben und erst im Achtelfinale Schluss war. Damals ließen wir Altach und Mattersburg hinter uns. Kurz gesagt: die damalige Zeit war sehr beeindruckend für mich, wunderschöne Erlebnisse. Dadurch, dass ich auch mit vielen aus dem jetzigen Profikader gespielt habe, macht das Ganze noch näher und familiärer. Man kennt sich und scherzt miteinander.Du warst bestimmt mit deinen damaligen Kollegen weiterhin in Kontakt. Was haben sie dir so berichtet? Wie siehst du das Potential der jetzigen Mannschaft für die Rückrunde, was ist deiner Meinung nach möglich?Grundsätzlich habe ich immer Kontakt gehalten zu den Spielern, mit denen ich früher spielte, um mich zu erkundigen weshalb es nicht so gut läuft. Der Tenor daraus war, dass man einen guten Fußball spielt, aber leider eben erfolglos. Dass hat sich auch in der kurzen Zeit wo ich bei der Mannschaft bin bestätigt, denn die Burschen haben ein irres Potential. Wenn ich mich zurück erinnere an die anderen Amateurmannschaften, steht diese hier den anderen um nichts nach. Wichtig wird sein die ersten Spiele positiv zu bestreiten, um gut in die Frühjahrsaison zu starten und aus dem Tabellenkeller heraus zu kommen. Danach kann man einfach freier aufspielen. Wenn das gelingt, ist in Zukunft gesehen sehr viel möglich mit diesem Team.Der Trend geht immer mehr in Richtung eigene Jugend. Wie findest du die Entwicklung des Fußballs, eben auch wie Rapid wo verstärkt ein Auge auf die eigene Jungend gelegt wird?Es ist wunderschön zu sehen, dass man auf den Nachwuchs baut. Gerade letzte Woche, beim Spiel gegen Ried stand die bisher jüngste Rapid-Mannschaft auf dem Feld. Hinzu kommt ein 3:0-Erfolg. Das sind schöne Nachrichten für Rapid, eben auch für die Zukunft, viele Versprechen. Da wäre ich in der Aufstellung am Samstag ein Senior gewesen (lacht).Deine Freunde kennen dich als sehr ehrgeizigen Menschen. Welche Ziele hast du dir für das Frühjahr und darüber hinaus gesetzt?Auf rein sportlicher Sicht ist das primäre Ziel aus der jetzigen Tabellensituation heraus zu kommen und möglichst schnell zu zeigen, dass wir völlig zu Unrecht da unten stehen. Wir haben mit dieser Mannschaft, diesem Potential und dieser Qualität nichts im Abstiegskampf verloren. Das gute ist, dass wir in der momentanen Situation noch etwas drauf legen können und werden versuchen das Maximum heraus zu holen. Danach wird die Uhr auf Null gestellt, um  in der neuen Saison voll anzugreifen und zu zeigen wo wir mit der Mannschaft eigentlich hin gehören. Wenn man sich den aktuellen Kader ansieht, bist du mit deinen jungen 25 Jahren der älteste Spieler im Kader von Trainer Norbert Schweitzer. Damals schon Kapitän, jetzt auch. Siehst du dich dadurch in einer gewissen Führungsposition? Natürlich. Es war damals schon so der Fall und hat sich jetzt nochmals durch den Altersunterschied verstärkt. Ich weiß, dass viel von mir erwartet wird, auch von Spielerseite. Dieser Situation war ich mir von Anfang an bewusst und daher nehme ich diese Rolle auch gerne an. Aber es ist natürlich etwas ganz Spezielles, wenn man mit 25 Jahren zu einen der Älteren zählt. Du warst ja bei Mannsdorf (1. Landesliga) und bei Gablitz (Gebietsliga), hattest dadurch vielleicht ein gewisser Trainingsrückstand und bist nur langsam wieder voll eingestiegen. In welcher Verfassung befindest du dich gerade?Ich fühle mich sehr gut, aber der Umstieg von einer Gebietsliga bzw. der 1. Landesliga auf ein Regionalliganiveau ist natürlich riesig. Trotz alledem ich habe bereits im Winter mein Vorbereitungsprogramm absolviert, wo ich selbständig diverse Grundlagenläufe hinter mich gebracht habe, um das möglichst gut in den Griff zu bekommen. Ich habe natürlich gemerkt, dass sich der Körper erst an diese Belastung gewöhnen muss, bin aber momentan auf einem sehr guten Level und zuversichtlich, dass ich diesen halten und auch steigern kann. Bei Rapid hast du meist als Innenverteidiger gespielt. Ist das deine Lieblingsposition? Welche Fähigkeiten sollte ein moderner Innenverteidiger mit sich bringen? Definitiv meine Lieblingsposition, auf der man ganz viel Attribute mit sich bringen muss. Angefangen von der richtigen Größe, der körperlichen Robustheit, einer Kopfball- und Zweikampfstark, dem genaues Passspiel, einer gewissen Führungspersönlichkeit, dem Lesen eines Spiel, bis hin zur technischen Versiertheit. All diese Fertigkeiten bringe ich auch mit, allerdings nicht im Ausmaß, dass es für höre Aufgaben gereicht hätte (lacht). Aber in den meisten Dingen finde ich mich natürlich wieder. Ich freu mich schon sehr darauf, der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen zu können. Neben deinem Leben als Fußballer bist du Lehrer und unterrichtest Mathematik und Physik an der AHS Purkersdorf. Neben dem Doppelstudium war es sicherlich nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Ist es aus deiner Sicht sinnvoll sich ein zweites Standbein aufzubauen. Hast du Tipps für deine Kollegen, die vielleicht auch gerade vor der Entscheidung stehen?Die Wichtigkeit eines Plan B kann ich zu 100 Prozent unterstützen. Es kann sehr schnell gehen im Fußball, dass eine Karriere endet oder ein riesiges Talent zu einem ewigen Talent wird. Daher sollte man schon sehr früh überlegen, was man mit seinem Leben noch anfangen möchte. Der Beruf des Fußballers bietet ja gute Möglichkeiten und einigen Spielraum, wie z.B. über ein Fernstudium oder berufsbegleitender Lehrgänge. Mein Tipp: das Thema ernst nehmen, nicht unterschätzen und mit Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeiten an diese Sache herangehen. Die Ausbildung und den Fußball zu verbinden, ist sicherlich nicht leicht und benötigt viel Energie. Aber den Lohn, den man persönlich nach der Karriere erhält, ist umso größer. Insofern ist es wichtig Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten zu haben und die Sache durchziehen. Abschlussfrage: Möchtest du persönlich noch etwas kundgeben?"Ein Leben lang Rapid!"(cw)
19.02.2015
SK Rapid II