125 JAHRE SK RAPID
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25.10.2020
Bundesliga, Profis, Spielbericht

4:3 beim WAC: Verrücktes Spektakel zum Wochenabschluss

Spiele gegen den WAC endeten für uns in der abgelaufenen Saison meist ausgeglichen: Zwei Unentschieden, ein Sieg für uns, eine Niederlage in der letzten (nicht mehr entscheidenden) Runde im Lavanttal. Damals erzielte Koya Kitagawa einen Treffer für uns, nun lief er zum Abschluss der englischen Woche in der Startelf auf, Seite an Seite mit Ercan Kara. Dahinter Spielgestalter Marcel Ritzmaier, der Ex-Wolfsberger. Es fehlte Taxi Fountas, der sich im Spiel gegen Arsenal einen Bruch eines Mittelhandknochens zugezogen hatte. In der Abwehr kehrte Leo Greiml anstelle von Mateo Barac zurück. Zurück auf die Liga-Siegesstraße wollte Rapid auch in diesem ersten Meisterschaftsspiel nach der Länderspielpause, leistungsmäßig gab man am vergangenen Donnerstag eine gute Vorlage in der UEL, wenn auch punktemäßig unbelohnt.

Die Belohnung am Fuß bzw. Kopf hätten wir an diesem Spieltag gleich in den Anfangsminuten verbuchen können: Kara übernahm einen hohen Ball aus der Drehung, seinen Schuss parierte Goalie Kofler zwar, der Ball sprang zu Kitagawa, der seinen Kopfball aber am Gehäuse vorbei setzte (4.). Zehn Minuten später die nächste Gelegenheit: Ritzmaier zog mit einem Flachschuss ab, wieder konnte Kofler den Ball nicht bändigen, Kara wäre fast noch drangekommen (14.). Rapid lieferte eine souveräne, ruhige Leistung ab, ließ die Gastgeber meist immer anlaufen und blockte alles ab, was in Richtung unseres Strafraums kam. Im Gegenzug setzte man wieder auf schnelles Umschalten in die Offensive, was uns auch zuletzt schon zugute gekommen war.

Also wieder nach vorne: Ein scharfer Weitschuss von Filip Stojkovic, gut angetragen, näherte sich dem gegnerischen Tor an (19.). Mit der nächsten Chance gingen wir aber dann sehenswert in Führung, als nach einem weiteren Angriff Kitagawa den Überblick behielt und Thorsten Schick bediente - dieser zog von der Strafraumgrenze ab und traf wuchtig ins Kreuzeck, 1:0 (25.)! Wir legten nach und auch beim nächsten Angriff war unser japanischer Stürmer maßgeblich beteiligt - und wie: Doppelpass mit dem mitgelaufenen Stojkovic in den Strafraum hinein, Kitagawa rutschte in den Ball und stellte auf 2:0 (35.), starke Sache! Rapid verwaltete die Führung geschickt und ging damit verdient in die Pause.

Stark: Koya Kitagawa war an den ersten beiden Toren beteiligt.

Aus dieser kamen wir zwar unverändert zurück, aber der WAC hatte sich - zumindest in Sachen Auftritt - verändert. Und drehte die Begegnung aus dem Nichts innerhalb weniger Minuten. Zuerst verkürzte Baumgartner nach einem weiten Liendl-Freistoß per Kopf, 1:2 (47.). Dann traf er abermals, diesmal aber nach einer Ecke, wobei der Rettungsversuch von Srdjan Grahovac zu spät kam, der Ball zappelte im Netz, 2:2 (52.). Zwei ordentliche Rückschläge, doch wie das Spiel weitergehen sollte, hatte wohl keiner auf der Rechnung: Ein Kopfball von Max Hofmann ging drüber, auf der Gegenseite hatten wir Glück, als Joveljic nach einem Konter Richi Strebinger überhob und der Ball von der Stange zurückprallte (62.). Doch mit der nächsten Aktion drehten die Wolfsberger den Verlauf vollends: Wieder so ein hoher Ball über unsere Abwehr, Dieng nahm ihn sich ideal mit, umkurvte Strebinger und schob ein (67.), was war hier los?!?

Was für ein Schock, aber aufgeben ist so unsere Sache nicht und darum blieben wir im Spiel - also wieder nach vorne. Ein Kara-Kopfball wurde auf der Linie geklärt (72.). Kurz nach der Rapid-Viertelstunde kam unser Stürmer aber zum Torerfolg, als er eine weite Ritzmaier-Flanke platziert ins Eck einköpfelte - der Ausgleich (76.)! Und weiter ging's mit dem Spektakel: Liendl schoss nach Taferner-Pass im Strafraum drüber (83.), Kopfbälle des eingewechselten Deni Alar (84., knapp) und Joveljic (90., noch knapper) verfehlten ihr Ziel. Es war schließlich ein Elfmeter, der das Spiel entschied: Kara wurde im Strafraum nach Ballbehauptung der Fuß weggezogen, der fällige Pfiff folgte und unser Stürmer trat selbst an - 4:3, komplett irre! Denn damit war der Sieg unser und die Generalprobe vor der nächsten europäischen Aufgabe, die uns in den nächsten Tagen in der UEL zu Molde bringt, geglückt. RAPID!!

Fotos: GEPA Pictures.

(gub)

Bundesliga, 5. Runde:
WAC - SK Rapid 3:4 (0:2)
Lavanttal-Arena, 1.500 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge: 0:1 (25.) Schick, 0:2 (35.) Kitagawa, 1:2 (47.) Baumgartner, 2:2 (52.) Baumgartner, 3:2 (67.) Dieng, 3:3 (76.) Kara, 3:4 (93., Elfmeter) Kara;

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Pavelic (63./Scherzer) – Taferner (89./Stratznig), Liendl, Leitgeb, Peretz (58./Wernitznig) – Dieng (89./Hodzic), Schmerböck (58. Joveljic)

SK Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Greiml (56. Barac) – Schick (73./Arase), Grahovac, Ritzmaier (78./Knasmüllner), D. Ljubicic, Ullmann – Kara, Kitagawa (78./Alar);

Gelbe Karten: Liendl, Leitgeb, Baumgartner; Hofmann

Umfrage

Wer war gegen den WAC dein Rapidler des Spiels?
Anzahl der Stimmen: 314
Koya Kitagawa
23%
Marcel Ritzmaier
7%
Thorsten Schick
1%
Ercan Kara
68%
Dejan Ljubicic
1%