Rapid schlitterte in brutales Debakel
Ja, rechnerisch gab es vor dem Spitzenspiel noch die Möglichkeit, dem Tabellenführer nahe zu rücken: Rapid lag vor dem Mittwoch Abend sechs Punkte hinter Salzburg, ein voller Erfolg hätte die Sache noch einmal spannend gemacht. Aber es kam ganz anders. Der Reihe nach: Leo Greiml rückte wieder in die Startelf, mit Koya Kitagawa und Ercan Kara probierten wir es mit zwei Spitzen, Dalibor Velimirovic kam im defensiven Mittelfeld erstmals in der Meistergruppe zum Einsatz.
Und unsere Mannschaft machte Dampf, untermauerte zu Beginn die Ambition, dem Tabellenführer hier noch einmal gefährlich zu werden. Schnell Überbrückung von Srdjan Grahovac und Kara, dieser mit einem Lochpass in den Lauf von Kitagawa, der zwar Tormann Stankovic umkurvte, aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (9.). Dann überhob Stefan Schwab die Salzburger Abwehr, der Ball kam zu Kitagawa, dem ein Gegenspieler gerade noch den Ball wegspitzelte (14.). Beim nachfolgenden Eckball kam Kara zur Kopfball-Möglichkeit, Stankovic parierte. Wieder Kitagawa mit einem starken Antritt, sein Schuss zog übers Gehäuse (18.). Rapids Pressing und Offensivdrang zahlte sich aus: Nach einem weiteren Angriff rutschte Mwepu entscheidend am Rasen weg, Ercan Kara ließ sich die Chance nicht nehmen und schlenzte den Ball alleinstehend zum 1:0 ins Eck (20.)!
Aber die Freude währte nur ganz kurz: Einen wuchtigen Dropkick von Okafor wehrte zuerst Tobias Knoflach super zur Ecke ab. Aus dieser entstand aber ein Ausgleich, der nicht hätte zählen dürfen: Daka, der knapp im passiven Abseits stand, wurde aktiv, lenkte an die Stange und Okafor versenkte den Abpraller (22.). Dieses 1:1 gab den Gästen aber den anscheinend notwendigen Schwung mit, den man in den Folgeaktionen eiskalt nützte: Ein hoher Ball landete via Daka bei Mwepu, der den Ball an Knoflach vorbei zum 2:1 ins Netz bugsierte (30.). Rapid war geschockt und die Gäste legten nach: Nach einer Flanke segelte der Ball zu Szoboszlai, der mit der Brust herunter tropfen ließ und direkt vom Fünfer versenkte (39.). Kurz vor der Pause parierte Knoflach noch einen Weitschuss von Szoboszlai, wieder kam es zu einer Ecke, die Vallci zum 4:1 einköpfelte (44.). Es war die Entscheidung noch vor der Pause.
Zur Pause kamen mit Taxi Fountas, Thorsten Schick und Dejan Petrovic neue Kräfte. Das Duell war zwar entschieden, der Gegner hatte aber noch nicht genug. Zunächst verhinderte Goalie Knoflach gegen Junuzovic aus spitzem Winkel Schlimmeres und klärte noch zum Eckball. Dieser kam aber gefährlich in den Fünfer und sprang dort via Karas Bein zum 5:1 über die Linie (60.). Yusuf Demir kam ins Geschehen, aber wieder drückte Salzburg. Eine einstudierte Ecke wurde lang und immer länger, direkt zu Junuzovic, der am Sechzehner ungedeckt postiert stand und den Ball unter die Latte wuchtete - ein leider unglaubliches Tor (66.). Taxi Fountas versuchte, im Gegenzug Schadensbegrenzung zu betreiben, seinen Weitschuss wehrte Stankovic ab (77.). Aber dann war es wieder Salzburg: Hwang der zuerst noch vergab, stellte per Elfmeter auf 7:1 für die Gäste (79.). In der Nachspielzeit nützten wir aber eine Unachtsamkeit der Salzburger Hintermannschaft, Fountas gelang noch so etwas wie ein Ehrentreffer (90.).
Dann hatte der Abend endlich ein Ende, es blieb dabei: Rapid war brutal unter die Räder gekommen und rutschte in der Tabelle auf Rang 3 ab. Nun gilt es, am Wochenende in Graz (Sonntag, 28. Juni, Anpfiff: 19:30 Uhr) zu punkten.
Fotos: GEPA Pictures.
(gub)
Pressekonferenz nach dem Spiel:
Relive und Zusammenfassung:
Spielzusammenfassung im Video
Relive: Das komplette Spiel zum Nachsehen (ohne Kommentator)
Relive HZ1: Das erste Hälfte zum Nachsehen inkl. Sky Sport Austria-Kommentatorenteam
Relive HZ2: Das zweite Spielhälfte zum Nachsehen inkl. Sky Sport Austria-Kommentatorenteam
Stimmen und Pressekonferenz:
Pressekonferenz nach dem Spiel mit beiden Trainern
Interview mit Tobias Knoflach nach dem Spiel
Interview nach dem Spiel mit unserem Kapitän Stefan Schwab
Torgalerie: Rapid-Tore zum Nachsehen:
Bundesliga, 29. Runde
SK Rapid - RB Salzburg 2:7 (1:4)
Allianz Stadion, SR Schüttengruber
Torfolge: 1:0 Kara (19.), 1:1 Okafor (22.), 1:2 Mwepu (30.), 1:3 Szoboszlai (39.), 1:4 Vallci (39.), 1:5 Eigentor (60.), 1:6 Junuzovic (65.), 1:7 Hwang (79./Elfmeter), 2:7 Fountas (90.+2);
SK Rapid: Knoflach – Stojkovic, Ljubicic, Greiml – Auer, Velimirovic (46. Schick), Grahovac, Ullmann (62. Demir) – Schwab (46. Fountas) – Kara, Kitagawa (46. Petrovic);
RB Salzburg: Stankovic – Vallci, Ramalho (69. Adeyemi), Wöber (46. Onguene), Ulmer (63. Farkas) – Mwepu, Camara, Junuzovic, Szoboszlai (69. Okugawa) – Daka (63. Hwang), Okafor;
Gelbe Karten: Stojkovic, Fountas, Kara, Schick; Vallci, Ramalho