125 JAHRE SK RAPID
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30.01.2016
Profis, Trainingslager

Zurück in die Zukunft

Es war im März 2015, und erstmals tat sich die Chance auf, bei unseren Profis mitzutrainieren. Jan Novota war krank, sein damaliger Kollege Marko Maric beim Nationalteam und so blieb talonmäßig nur Tobias Knoflach über. Und Paul Gartler, der nach oben befördert wurde: "In diese Anfangsphase geht man als Junger immer ein bissl ruhiger hinein, es ist ja was ganz Anderes, wenn man plötzlich mit Steffen Hofmann, Mario Sonnleitner oder Flo Kainz zusammenspielt. Aber es macht auch einen Mörderspaß und ist eine große Ehre." Der heute 18-jährige Tormann hatte bis dahin schon Nachwuchsmannschaften in Grün-Weiß durchlaufen, seit der U13 gab es immer wieder Kontakt mit Rapid, bis 2012 schließlich der Wechsel von seiner Heimatverein Gleis- nach Hütteldorf erfolgte.

Mit 15 Jahren ging es also in die Hauptstadt, ins Internat, "da von Graz nach Wien zu ziehen, ist einfach ein anderes Kaliber, es war alles neu für mich." Schnell folgte die Akklimatisierung, seither werden Erfahrungen gesammelt ("Die schönsten Erlebnisse waren für mich die Derbysiege in der AKA U16 und U18, der TOTO-Cup-Sieg, und meine ersten Nationalteam-Erfahrungen mit der U17 gegen Deutschland, Schweiz und Belgien“). Und gelernt: "Von Raimund Hedl und Jan Novota kann ich mir ebenso viel abschauen wie von Richard Strebinger und Tobias Knoflach. Ich bin noch recht jung, sehe mich noch lange nicht bei 100% und muss erst lernen, wie der Hase läuft."

Ähnlich sieht es auch sein Teamkollege Albin Gashi: "Mit Respekt" ist der seit dieser Woche 19-jährige, rechte Mittelfeldspieler mit ins Trainingslager gereist. Und bekam im Speisesaal des Hotels am Tag des Geburtstags gleich von Steffen Hofmann eine kleine Torte feierlich überreicht, "das ist natürlich eine große Freude, wenn sowas vom Kapitän und der Mannschaft kommt." Auch Gashi, der im Oktober 2015 sein Debüt in Österreichs U19-Team gab, sieht sich hier in Side primär beim Sammeln von Erfahrungen: "Du kannst von jedem Spieler etwas lernen und dann sieht man, ob man dem Druck und dem Tempo standhalten kann. Das ist auf jeden Fall mein Ziel." Für den Zidane-Fan war vor allem der Turniersieg zu Jahresbeginn in Sindelfingen "ein großes Erlebnis, weil man da gesehen hat, dass wir als Rapid auch international mithalten können." Dennoch weiß auch unser ehemaliger AKA Rapid-Spieler, worauf es im Fußball ankommt: "Bodenständigkeit ist das Wichtigste im Fußball, sonst wird nicht viel gehen."

Mit großen Schritten in Richtung Frühjahr: Maximilian Wöber.

Viel passiert ist auch bei Maximilian Wöber. Der jüngste des grün-weißen Quintetts, das via SK Rapid II mit den Profis nach Side gereist ist, wird zwar erst in der kommenden Woche volljährig. Dennoch tritt der 17-jährige Innenverteidiger schon jetzt so unbeeindruckt und abgeklärt auf dem Feld auf, dass er bereits im Herbst zwei Mal im Kader der ersten Mannschaft stand, immer mittrainierte und auch in allen Testspielen mit von der Partie war. "Trotz seiner Jugend ist er bereits eine reife Persönlichkeit", attestiert ihm Trainer Zoran Barisic. Wöber, seit der U13 bei unserem Verein, bleibt geduldig: "2015 war ich ca. neun Monate verletzt (Morbus Schlater), in einer solchen Zeit lernst du deinen Körper besser kennen und weißt es zu schätzen, wenn du wieder fit bist." Nachsatz: "Und es macht dich mental sehr stark!"

Wissbegierigkeit, Bodenständigkeit und Geduld - alles Eigenschaften, die den jungen Spielern auf ihrem Karriereweg helfen werden. Die für sie auch im Trainingslager in Side von Vorteil sind, bis sie bereit sind, den nächsten Schritt zu machen. Und dieser kann manchmal früher kommen, als gedacht.

Teil 1: Tamas Szano und Dino Kovacec.

(gub)